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Saison 2004/05 | Bundesliga | 8. Runde |
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Stadion: Liebenauer Stadion
Graz 12. September 2004 15:30 Uhr Schiedsrichter: Drabek Dietmar Zuschauer: 10.121 |
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Spielbericht: von orf.at
Austria überholt GAK
Vizemeister Austria Wien hat am Sonntag im Schlager der 8. Bundesliga-Runde seinen Erfolgslauf prolongiert. Die Wiener setzten sich auswärts gegen Meister GAK etwas glücklich 1:0 (0:0) durch, den Siegestreffer erzielte der Norweger Rushfeldt (75.). Die Grazer, die in der Schlussphase vehement auf den Ausgleich drückten, rutschten durch die erste Bundesliga-Heimniederlage seit knapp einem Jahr (17. September 2003, 1:3 gegen die Austria) auf Platz drei hinter Rapid und die Austria zurück.
Grazer meist überlegen
Die Grazer waren bei der UEFA-Cup-Generalprobe beider Teams über weite Strecken spielerisch überlegen, die Austria präsentierte sich jedoch eiskalt und setzte ihren eindrucksvollen Run fort. Vor den Augen von Stronach-Berater Otto Baric feierten die Veilchen den vierten Sieg in Folge (9:0 gegen Bregenz, 3:0 gegen Mariupol, 2:0 gegen Salzburg, 1:0 GAK) - die eindrucksvolle Torbilanz aus diesen 360 Minuten lautet 15:0. Am Donnerstag bestreiten der GAK und die Austria ihre Heimspiele in der ersten UEFA-Cup-Hauptrunde, die Steirer empfangen Litex Lowetsch aus Bulgarien, die Wiener Legia Warschau aus Polen.
Vorsicht zu Beginn
Im vierten direkten Duell in den vergangenen viereinhalb Monaten (u.a. Cupfinale und Supercupfinale) herrschte deutlich sichtbar die Vorsicht vor. Die Grazer überließen den Wienern in den ersten 15 Minuten die Kontrolle über die Partie, ehe sie selbst einen Gang zulegten. Die kampfkräftigeren "Rotjacken" setzten immer wieder auf hohe Bälle in den Austria-Strafraum, wo die kopfballstarken Akteure Tokic, Aufhauser und Ehmann lauerten, jedoch keine nennenswerten Möglichkeiten vorfanden.
Austria mit mehr Chancen
Der Austria-Torexpress war nach dem Trefferreigen in den vergangenen Partien durch die zweiwöchige Länderspielpause doch erheblich ins Stocken geraten, dennoch fand man trotz leichter spielerischer Nachteile zunächst die besseren Chancen vor. In der 34. Minute schlug Goalgetter Rushfeldt nach Kiesenebner-Flanke und Vastic-Verlängerung völlig freistehend am Fünfer ein Luftloch, kurz vor der Pause verpasste Vachousek vom 16er das Tor nur knapp (44.).
GAK drängt, Austria bleibt vorsichtig
Die beiden Liga-Hochkaräter, in den Kaderlisten der Kontrahenten stehen insgesamt 20 aktuelle Teamspieler, neutralisierten sich auch nach Seitenwechsel. Vor den Augen der Spione der UEFA-Cup-Kontrahenten Litex Lowetsch und Legia Warschau ließen sich die Meisterschaftsfavoriten nicht aus der Reserve locken, Stärken konnte am ehesten noch der bulgarische Abgesandte notieren. Denn der GAK drückte auf die vorentscheidende Führung, während die Austria angesichts des drohenden Sechs-Punkte-Rückstandes auf die Grazer mehr und mehr auf Nummer Sicher ging.
Neunter Treffer für Rushfeldt
Muratovic nach einem Solo (50.) und Bazina (61.) vergaben für den GAK, ehe die Austria wie aus dem Nichts nach Dheedene-Flanke durch einen Kopfball von Ex-GAK-Mann Sionko die Latte traf (64.). Als die Partie bereits Richtung Nullnummer plätscherte, schlugen die Gäste dank ihres eingewechselten Neuzuganges Dosunmu eiskalt zu. Der Nigerianer setzte sich gegen Ehmann durch, spielte den Querpass ideal auf Rushfeldt und der Norweger netzte aus kurzer Distanz zu seinem neunten Saisontreffer ein (75.).
Das große Erwachen
Plötzlich erwachte die Partie zu neuem Leben. Austrias Neuer Dosunmu, der ein gelungenes Debüt ablieferte, wirbelte weiterhin durch die GAK-Defensive, während die Grazer bei einem Kopfball von Kollmann (79.), einem Plassnegger-Schuss aus spitzem Winkel (80.), bei dem Dospel und Didulica gemeinsam retteten, und einem Bazina-Schuss (84.), der knapp am Kreuzeck vorbei ging, Pech hatten. Die hundertprozentige Chance auf den Ausgleich vergab Teamstürmer Kollmann nach Bazina-Querpass in der 88. Minute.
Stimmen zum Spiel:
Walter Schachner (GAK-Trainer): "Das Spiel war geprägt von viel Taktik. Wie gegen die Admira haben wir auf Grund der schlechten Chancenauswertung verloren. Wir haben den Abschluss sehr viel trainiert, vielleicht klappt es am Donnerstag im UEFA-Cup besser. Ich habe gewusst, dass die Mannschaft, die das erste Tor schießt, als Sieger vom Platz geht. Dass uns die Austria in der Tabelle überholt hat, ist nicht dramatisch."
Toni Ehmann (GAK-Kapitän): "Wir haben seit dem Sieg in Liverpool das Glück nicht mehr auf unserer Seite. Wir waren die engagiertere Mannschaft, wurden aber leider nicht belohnt. Diese Niederlage war sehr bitter. Bei den Showeinlagen von Profi-Kollegen wie Ivo Vastic wird einem schlecht. Er teilt am meisten aus und probiert auf Show Freistöße herauszuholen. Man sollte einmal eine eigene Kamera auf ihn richten. Dann würde man sehen, wie schmutzig er spielt."
Günter Kronsteiner (Austria-Teammanager): "Wir haben verdient, aber mit Glück gewonnen. Denn wir haben unsere Chancen besser genutzt. Es war kein großartiges Spiel, aber es war emotionsgeladen. Wir hatten das Glück, dass der GAK in der letzten Zeit hatte."
Sigurd Rushfeldt (Austria-Torschütze): "Das war ein sehr wichtiger Sieg, jetzt sind wir wieder voll mit dabei. Die Vorarbeit von Dosunmu war super, der Abschluss einfach für mich."
Sonntag:
GAK - Austria 0:1 (0:0)
Schwarzenegger-Stadion, 10.121 Zuschauer, Schiedsrichter Drabek
Tor: 0:1 Rushfeldt (75.)
GAK: Schranz - Standfest, Ehmann, Tokic, Pogatetz (54. Majstorovic) - Muratovic, Aufhauser (76. Plassnegger), Sick, Dollinger - Kollmann, Bazina
Austria: Didulica - Dospel, Afolabi, Papac, Dheedene - Sionko (72. M. Wagner), Blanchard, Kiesenebner, Vachousek (58. Janocko) - Vastic (64. Dosunmu), Rushfeldt
Gelbe Karten: Muratovic, Sick, Aufhauser bzw. Kiesenebner, Blanchard
Die Besten: Tokic, Standfest, Bazina bzw. Dospel, Blanchard, Afolabi |
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