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Saison 2004/05 | Bundesliga | 35. Runde |
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Stadion: Wiener Praterstadion
Wien 26. Mai 2005 18:30 Uhr Schiedsrichter: Stuchlik Fritz Zuschauer: 46.000 |
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Spielbericht: von orf.at
100. Derbyerfolg der Austria
Mit dem 100. Erfolg im 272. Wiener Derby verpatzte die Austria am Donnerstag im Happel-Stadion dem Lokalrivalen Rapid dessen Party zum 31. Meistertitel. Wie bereits im letzten Aufeinandertreffen im März gewann die Austria 1:0 und wie im März entschied Austria-Goalgetter Sigurd Rushfeldt die emotionsgeladene Partie im mit 46.000 Zuschauern fast ausverkauften Ernst Happel-Stadion mit einem sehenswerten Treffer (36.) zu Gunsten der Violetten.
Didulica dreht durch
In der emotionsgeladenen Schlussphase wurde Austria-Tormann Joey Didulica nach einer ebenso brutalen wie unnötigen Attacke an Rapid-Stürmer Axel Lawaree ausgeschlossen. Didulica sprang Lawaree mit den Beinen ins Gesicht. Der Belgier musste mit einem Nasenbeinbruch und einem stark geschwollenen rechten Auge vom Feld.
Rapids Angstgegner
Die Austria bleibt damit Rapids Angstgegner: Die Hütteldorfer laufen seit dem 6. Mai 2001 und damit seit 16 Partien einem Derby-Sieg nach. Der Lokalrivale ist damit die einzige Mannschaft, die die Rapidler in den beiden vergangenen Bundesliga-Saisonen jeweils nicht bezwungen hat. Keine guten Vorzeichen für das Cupfinale kommenden Mittwoch, in dem sich die beiden Erzrivalen erneut im Prater gegenüberstehen.
Starker Beginn von Rapid
Dabei war Rapid, erstmals in den neuen grün-weißen quer-gestreiften Dressen, mit viel Engagement gestartet, wie ausgewechselt im Vergleich zur 1:4-Niederlage am Wochenende in Salzburg. Martinez prüfte Didulica bereits nach drei Minuten, ehe dieser eine Minute später mit Mühe einen 20-Meter-Volley von Rapid-Kapitän Hofmann über die Latte drehte. Nach rund zehn Minuten verebbte der Anfangselan, die Austrianer bekamen die Partie besser in Griff. Die erste halbe Stunde war von viel taktischem Geplänkel im Mittelfeld, wenig Risiko und noch weniger Tempo geprägt.
Chancen für Grün-Weiß
Die besseren Chancen fand aber weiterhin der frisch gebackene Meister vor. Erst scheiterte Ivanschitz per Freistoß knapp am rechten Kreuzeck (21.), dann vergab er nach Doppelpass mit Hofmann eine Konterchance (35.).
Rushfeldt zieht ab
Im Gegenzug schlug Derby-Spezialist Rushfeldt dann etwas überraschend mit seinem 19. Saisontor zu. Markus Hiden köpfelte eine Sionko-Flanke nur kurz weg und der Norweger zog volley von der Strafraumgrenze unhaltbar für Rapid-Schlussmann Payer ab. Es war Rushfeldts fünfter Derby-Treffer in den vergangenen fünf Duellen.
So ist Fußball
"So ist es eben im Fußball. Wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt, bekommt man hinten die Tore", bemühte Ivanschitz eine alte Fußballer-Weisheit, nachdem auch Lawaree nach Martinez-Quarpass gescheitert war (46.). Noch vor der Pause traf Austria-Stürmer Vastic per raffiniert angeschnittenem Freistoß nur die Latte (48.).
Emotionelle zweite Halbzeit
Nach Seitenwechsel gingen dann erstmals die Emotionen hoch: Nach einem Hofmann-Freistoß, der von der Latte zurück ins Feld sprang, riss Didulica - in der Pause angeblich von einem Rapid-Fan bespuckt - Martinez im Fünfmeter-Raum zu Boden (53.). Zuvor war aber bereits eine Abseitsstellung vorgelegen - daher kein Elfmeter. Drei Minuten später brachte Burgstaller im Rapid-Strafraum Sionko zu Fall - für Schiedsrichter Stuchlik ebenfalls kein Elfmeter.
Gute Chancen und ein Kung-Fu-Sprung
Guten Chancen auf beiden Seiten durch Sionko (58./Flanke streifte die Latte), Ivanschitz (60.) und Vastic (65.) folgte die Kung-Fu-Sprung von Didulica ins Gesicht von Lawaree (79.). Elfer gab es auch hier nicht, da das Spiel schon zuvor unterbrochen worden war, nach dem Lawaree einen Austria-Verteidiger gerempelt hatte.
Austria verteidigt mit zehn Mann
In einer dramatischen Schlussphase und sechsminütiger Nachspielzeit verteidigten zehn Austrianer um Ersatzgoalie Safar dann den zweiten Derbysieg in Serie.
Rapid feiert trotz Niederlage
Der grün-weißen Feierstimmung auf den Rängen - weit mehr als 40.000 waren von Rapid-Fans besetzt - tat aber auch die erste Heimniederlage der Bundesliga-Saison (im Hanappi-Stadion war man ungeschlagen geblieben) keinen Abbruch.
Donnerstag:
Rapid Wien - Austria 0:1 (0:1)
Ernst-Happel-Stadion, 46.000 Zuschauer, SR Stuchlik
Tor: 0:1 (36.) Rushfeldt
Rapid: Payer - Markus Hiden, Burgstaller, Feldhofer, Korsos - Hofmann, Martinez, Hlinka, St. Kulovits (56. Kincl), Ivanschitz (77. Sturm) - Lawaree (83. Kienast)
Austria: Didulica - Dospel, Afolabi, Papac - Sionko, Kiesenebner (21. Troyansky), Blanchard, Mila (83. Safar), Kitzbichler (57. Dosunmu) - Vastic, Rushfeldt
Rote Karte: Didulica (79./Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Burgstaller, Hlinka bzw. Mila, Vastic
Die Besten: Hlinka, Hofmann, Ivanschitz bzw. Afolabi, Rushfeldt, Sionko |
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