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Saison 2004/05 | Bundesliga | 22. Runde |
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Stadion: Generali-Arena (Franz-Horr Stadion)
Wien 05. Mai 2005 15:30 Uhr Schiedsrichter: Drabek Dietmar Zuschauer: 8.100 |
| 40. Minute
Roland Kollmann |
| 62. Minute
Eigentor - Joey Didulica |
| 78. Minute
Roland Kollmann |
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Spielbericht: von orf.at
Abbruch in der 79. Minute
Das Nachtragsspiel der 22. Bundesligarunde zwischen Austria und dem GAK musste am Donnerstagnachmittag in der 79. Minute abgebrochen werden. Austria-Fans stürmten im Horr-Stadion beim Stand von 3:0 für die Grazer das Spielfeld, um gegen die Leistung ihrer Mannschaft zu protestieren. Die Anhänger der Wiener versammelten sich hinter dem Tor der Austria und konnten von der Polizei nicht mehr auf die Tribünen zurückgeschickt werden.
"Schaden für den Verein"
Auch Austria-Generalmanager Toni Polster konnte die Fans nicht davon abhalten, weiter zu protestieren. "Es tut mir sehr weh. Dieser Abbruch schadet dem Verein", war seine erste Stellungnahme. Schließlich entschied Schiedsrichter Dietmar Drabek auf Abbruch. Durch den Abbruch und die bevorstehende 3:0-Strafverifizierung werden die Steirer nun in der Tabelle auch die Austria überholen.
GAK dominierte
Zuvor hatte sich der GAK weiter unbeirrt auf Erfolgskurs befunden. Die Steirer, zuletzt fünf Mal in Serie in der Meisterschaft siegreich, führten durch zwei Treffer von Roland Kollmann (39. und 78. Minute) sowie ein Eigentor von Joey Didulica nach Stangenschuss von Joachim Standfest (62. Minute) klar mit 3:0.
Kollmann trifft nach Traumkombination
Die Anfangsphase stand auf beiden Seiten unter dem Motto: "Verlieren verboten". Beide Teams kamen jedoch auch zu Chancen. In der 39. Minute schloss schließlich GAK-Torjäger Roland Kollmann eine Traumkombination von Bazina, Aufhauser und Muratovic mit seinem zwölften Saisontor zur nicht unverdienten 1:0-Führung ab. Es war das erste GAK-Tor gegen die Austria in der laufenden Meisterschaft.
GAK spielt auf
Nach dem Seitenwechsel übernahm die Schachner-Elf vor den Augen von ÖFB-Präsident Friedrich Stickler und Teamchef Hans Krankl immer mehr das Kommando. Die ideen- und harmlose Austria rannte sich ein ums andere Mal in der von Ehmann hervorragend organisierten GAK-Abwehr fest. In der 62. Minute folgte die Vorentscheidung. Standfest hatte Didulica bereits bezwungen, der Ball prallte von der linken Stange zurück an den Fuß des Austria-Goalies und von diesem ins Tor (0:2).
Kunststück von Kollmann
Kollmann (78.) traf mit seinem zweiten Tor der Partie und seinem 13. Saisontor zum 3:0. Der Kärntner überhob Didulica nach Bazina-Vorlage per Kopf und musste nur noch ins leere Tor einschieben.
Austria-"Fans" provozieren Abbruch
Augenblicke später brannten bei einigen Austria-Fans auf der Westtribüne die Sicherungen durch. Dutzende Anhänger stürmten das Spielfeld und waren sowohl von Polizei als auch von den Austria-Verantwortlichen nicht zur Rückkehr auf die Tribüne bewegt werden. Sowohl Generalmanager Toni Polster als auch Kapitän Ernst Dospel hatten die Fans per Mikrofon aufgefordert, das Spielfeld zu verlassen, jedoch erfolglos. Schiedsrichter Drabek blieb nichts anderes übrig, als die Mannschaften vorzeitig in die Kabinen zu schicken.
Donnerstag:
Austria - GAK 0:3* (0:1)
*in der 79. Minute abgebrochen, mit 0:3 gewertet
Horr-Stadion, 8.100 Zuschauer, SR Drabek
Torfolge:
0:1 (39.) Kollmann
0:2 (62.) Didulica (Eigentor)
0:3 (78.) Kollmann
Austria: Didulica - Dospel (69. Gilewicz), Afolabi, Petrous, Papac - Sionko, Kiesenebner, Blanchard, Mila - Vastic, Rushfeldt
GAK: Schranz - Pötscher (77. Plassnegger), Ehmann, Tokic, Majstorovic - Standfest, Muratovic, Aufhauser (61. Sick) , Amerhauser - Kollmann, Bazina
Gelbe Karte: Kiesenebner
Die Besten: Papac, Blanchard bzw. Ehmann, Amerhauser, Bazina, Muratovic
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Spielbericht von Gerard Erber
Das heutige Meisterschaftsheimspiel gegen den GAK im Horr Stadion sollte sich zu einer der traurigsten Partien der letzten Zeit entwickeln.
Der Reihe nach: Zunächst große Hoffnungen von Beginn an, dass unsere Austria im heutigen Spiel die äusseren negativen Einflüsse wegstecken kann und wieder an die guten Leistungen früherer Spiele anknüpfen kann.
Allein es kam anders; von Beginn an merkte man die Verunsicherung, die in unserem Team steckt und so kamen unsere Spieler nie richtig in Schwung. Beim GAK dagegen konnte man das Selbstvertrauen direkt spüren und so kam es, wie es kommen musste. Die Grazer gingen nach einer schönen Aktion in der 39. Minute mit 1:0 in Führung.
Nach Seitenwechsel das gleiche Bild und je länger das Spiel dauerte, umso verkrampfter wurde unser Team. Nach einer Stunde dann das von der Entstehung eher unglückliche 0:2, als ein Abpraller von der Stange via Kopf von Joey Didulica den Weg ins Tor fand. Danach waren die Grazer leider die Hausherren und setzten mit dem 0:3 in der 78. Minute noch einen drauf.
Was dann geschah, stösst nicht nur bei mir auf totales Unverständnis. Einige Fans stürmten eine Minute später auf den Platz (was bezweckten sie eigentlich damit ?) und waren auch nach längeren Interventionen durch Spieler, Generalmanager und Platzsprecher nicht zu bewegen, den Platz zu räumen. Somit blieb dem Schiedsrichter nichts anderes übrig, als das Spiel abzubrechen, was eigentlich zu diesem negativen Tag passte.
Ich persönlich verurteile (auch wenn der Frust über das Ergebnis noch so groß war) jeden einzelnen, der an diesem Platzsturm beteiligt war, denn dies ist keine Lösung für sportliche oder auch andere Probleme im Verein. Protestaktionen kann man auch anders ausdrücken, ohne dem Verein zu schaden !
Noch eine Anmerkung zu dem Verhalten einiger Grazer Edelfans: In einer Loge befanden sich ca 4 - 5 Grazer Anhänger, die sich sichtlich auf Einladung dort befanden. Was diese Herren dort aufführten, war Rowdytum pur. Bereits beim Stand von 0:0 wurden unsere Spieler ordinär beschimpft, bei jedem Tor der Grazer wurden die unterhalb der Loge sitzenden Austria Anhänger provoziert (einmal wurde sogar der Stinkefinger ausgefahren) und lauthals gejubelt (das ist für mich noch o.k.) aber auch auf die Austria geschimpft. Dieses Verhalten kann ich genausowenig tolerieren, wie den Platzsturm der Fans und vielleicht sollte man sich in Zukunft überlegen, wen man in Logen oder auch überhaupt von den gegnerischen Anhängern einlädt, denn auch die Edelanhänger sollten Benehmen haben, wenn sie es schon von allgemeinen Fans verlangen! |
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