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Saison 2004/05 | Bundesliga | 13. Runde |
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Stadion: Weststadion (Gerhard-Hanappi-Stadion)
Wien 23. Oktober 2004 18:00 Uhr Schiedsrichter: Sowa Wolfgang Zuschauer: 17.500 |
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Spielbericht: von orf.at
Duell an der Spitze geht weiter
Das 270. große Wiener Derby hat am Sonntag keinen Sieger gebracht. Spitzenreiter Austria und der Punkte gleiche Verfolger Rapid trennten sich im mit 17.500 Zuschauer ausverkauften Hanappi-Stadion 1:1 (0:0). Das Derby brachte zwar keinen Sieger, bot aber Tore, einen Ausschluss, eine Trainer-Verbannung und im Finish viel Hektik. In der Tabelle liegen die Rivalen damit weiter gleichauf. Vastic brachte die Violetten 33 Sekunden nach der Pause in Führung, in der 54. Minute gelang Katzer der Ausgleich.
Seltene Situation für Didulica
Der Verteidiger beendete damit die Torsperre von Austria-Keeper Didulica, der seit 750 Minuten keinen Ball mehr aus seinem Netz hatte holen müssen. Zwei andere Serien hielten aber: Die Favoritner sind seit nun 13 Partien oder 7. August (zehn Siege/drei Remis inkl. UEFA-Cup) unbesiegt, die nun sechs Runden ungeschlagenen Grün-Weißen seit 14 Lokalduellen oder 6. Mai 2001 ohne Derby-Erfolg.
Angriff ist die beste Verteidigung
Über 17.000 erwartungsfrohe Zuschauer, die für ein ausverkauftes Haus und damit eine tolle Stimmung sorgten, bekamen von Beginn an ein von beiden Seiten offensiv geführtes Spiel zu sehen. Vom Anpfiff an gab es kein Herumtaktieren, sondern beide Teams suchten den kürzesten bzw. schnellsten Weg zum gegnerischen Tor. Die erste Chance hatten die Gäste, als Vastic (6.) eine weite Vachousek-Vorlage direkt übernahm und Payer hielt. Die Hausherren antworteten mit einer "Doppelpack-Möglichkeit". Zuerst verlängerte Rushfeldt einen Ivanschitz-Freistoß (11.) per Kopf gefährlich aufs eigene Gehäuse, keine Minute später zirkelte Hofmann den Ball über Keeper Didulica an die Latte. Nach rund einer Viertelstunde bekamen die Gäste Spiel und Gegner mehr unter Kontrolle, die bemühten Hütteldorfer hingegen Probleme im Spielaufbau, außerdem schlichen sich bei ihnen Passfehler ein.
Chancen auf beiden Seiten
Das leichte Übergewicht der Veilchen, die geschlossener wirkten, dokumentierte sich auch in guten Kopfbällen von Dospel (14./nach Sionko-Corner) und Sionko (23./nach Dheedene-Flanke). Gestört wurde das violette Werkl, das im Mittelfeld Vorteile hatte, in den ersten 45 Minuten nur von aus dem Austria-Sektor geworfenen Rauchbomben. Referee Wolfgang Sowa musste deshalb mehrmals jeweils für kurze Zeit unterbrechen. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte Hofmann mit einem Freistoß (45.) aus 20 m über die Latte.
0:1 unmittelbar nach dem Wiederanpfiff
Unmittelbar nach der Pause schienen die Hauherren mit ihren Gedanken noch in der Kabine, als es 33 Sekunden nach Wiederbeginn im Rapid-Tor einschlug: Kiesenebner hatte mit einem Idealpass Vastic in Front gebracht und der Stürmer schob den Ball flach am herausstürzenden Payer ins Tor. Doch die Freude währte nur acht Minuten, dann hieß es 1:1. Nach Hofmann-Freistoß und kurzer Didulica-Abwehr drückte der aufgerückte Verteidiger Katzer den Ball per Kopf über die Linie.
Rapid drängt auf die Führung
Der Ausgleich verlieh den Rapidlern mehr Selbstvertrauen, plötzlich hatten sie mehr Spielanteile, das Match bekam Farbe. Hatte Didulica vor der Pause einen ruhigen Nachmittag, durfte er sich nachher über Arbeitsmangel nicht beklagen. In der 62. Minute wäre er machtlos gewesen, doch Dosek überhob den Kroaten und setzte den Ball neben die linke Stange. Auf der Gegenseite prüfte zunächst Feldhofer seinen Torhüter und dann knallte Vastic (70.) an die rechte Stange.
Schiedsrichter entscheidet auf Abseits
Im Finish der Partie überschlugen sich die Ereignisse, als ein Dospel-Treffer (73.) wegen angeblichen Abseits zu Unrecht annulliert, Rushfeldt nach einem eher harmlosen Rempler an Feldhofer Rot (75.) und Austria-Trainer Lars Söndergaard wegen heftigen Kritisierens von Referee Wolfang Sowa auf die Tribüne geschickt wurde. Aber es blieb bis zum Schluss beim 1:1.
Stimmen zum Spiel:
Josef Hickersberger (Rapid-Trainer): "Es war ein sehr gutes Derby, das beide Teams gewinnen wollten. Von unseren ersten 15 bis 20 Minuten war ich begeistert. Dann haben wir aber die Kontrolle verloren, weil wir Fehler im Spielaufbau begangen haben. Das Remis ist verdient, da wir über 95 Minuten ein ebenbürtiger Gegner waren. Die Szene mit dem aberkannten Treffer der Austria ist für mich in dem kleinen Monitor nicht genau zu verifizieren, es ist nicht zu sehen, ob nicht ein anderer Austrianer abseits gestanden ist."
Ferdinand Feldhofer (Rapid-Verteidiger): "Der Ausschluss von Rushfeldt war sehr hart, aber mit der Schulter hat er mich schon erwischt. Wir haben Glück gehabt, Austria hatte in der zweiten Hälfte einen Stangenschuss, es war letztlich aber ein gerechtes Remis. Austria ist in der Defensive sehr gut gestanden."
Günter Kronsteiner (Austria-Sportdirektor): "Der Dospel-Treffer war regulär. Daher sind wir enttäuscht, denn in der vorigen Saison haben wir mit einer ähnlichen Entscheidung die Meisterschaft verloren. Rapid war ein ebenbürtiger Gegner, unter dem Strich können wir mit dem X leben, obwohl das 1:1 glücklich zu Stande gekommen ist. Wir haben damit die Tabellenführung erfolgreich verteidigt."
Ernst Dospel (Austria-Kapitän): "Ich habe mir mein aberkanntes Tor zehn Mal im TV angesehen, es war regulär. Unsere Enttäuschung ist groß, weil wir - wenn uns der Referee besser gesinnt gewesen wäre - hätten gewinnen können. Der Schiedsrichter verdiente sich eine katastrophale Note, es war skandalös."
Sonntag:
Rapid - Austria 1:1 (0:0)
Hanappi-Stadion 17.500 Zuschauer, Schiedsrichter Sowa
Torfolge:
0:1 Vastic (46.)
1:1 Katzer (54.)
Rapid: Payer - Korsos, Martin Hiden, Feldhofer, Katzer - St. Kulovits (52./Garics), Hofmann, Hlinka (77./Martinez), Ivanschitz (79./Kienast) - Dosek, Lawaree
Austria: Didulica - Dospel, Afolabi, Papac, Dheedene - Sionko, Kiesenebner, Blanchard, Vachousek (89./M. Wagner) - Rushfeldt, Vastic (80./Dosunmu)
Rote Karte: Rushfeldt (75./Tatlichkeit)
Gelbe Karten: Kienast bzw. Papac, Kiesenebner
Beste Spieler: Hofmann, Katzer, Payer bzw. Vastic, Sionko, Afolabi |
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