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Saison 2002/03 | Bundesliga | 27. Runde |
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Stadion: Generali-Arena (Franz-Horr Stadion)
Wien 05. April 2003 15:30 Uhr Schiedsrichter: Schüttengruber Manfred Zuschauer: 4.822 |
| 32. Minute
Markovic D. |
| 74. Minute
Hatz M. |
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Spielbericht: von orf.at
Gar nicht meisterlich
Die Wiener Austria hat sich am Samstag in der 27. Runde der T-Mobile Bundesliga neuerlich ordentlich blamiert. Das Duell "David gegen Goliath" endete im Wiener Horr-Stadion mit einem sensationellen Sieg der "kleinen" Admira, die der "großen" Austria mit 2:0 (Tore durch Markovic/32. und Hatz/74.) ein Bein stellte. Die Startruppe des deutschen Trainers Christoph Daum kassierte somit nach dem 0:1 gegen Aufsteiger Pasching (16. März) die zweite schmerzliche Heimschlappe in Folge.
Stronach was not amused
Augenzeuge der peinlichen Darbietung der Heimischen war auch Austria-Mäzen Frank Stronach, der eine spielerisch und kämpferisch enttäuschende Elf zu sehen bekam. Dass die Austria, die allerdings auch zwei Mal nur Aluminium traf, weiterhin klar die Tabelle anführt, dürfte wohl auch für den Milliardär nur ein schwacher Trost sein. Die Admira gab damit die "Rote Laterne" an SW Bregenz ab.
Vom Winde verweht
Die erste halbe Stunde hatte in Wien-Favoriten fast ausschließlich der stürmische Wind das Sagen, viele Fehlpässe und Fouls sowie jede Menge Kampf und Krampf rissen keinen der 5.500 Anhänger vom Sitz. Das auf Grund der Tabellen- und Budget-Konstellation von vielen erwartete Schützenfest bahnte sich zu keinem Zeitpunkt an, die wenigen Austria-Chancen machte Ex-"Veilchen"-Keeper Knaller zunichte. Der 41-Jährige parierte sowohl einen Gilewicz-Volley (14.) als auch eine Doppel-Chance durch Rushfeldt und Gilewicz (22.) glänzend.
Keine Chance für Mandl beim 0:1
Ex-Austria-Liebling Rachimow schickte seine Elf natürlich mit einer Kontertaktik in die "Höhle des Löwen", die Früchte durften die Admiraner nach 32 Minuten ernten. Die Wiener Defensive brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Markovic zog ab und Flögel fälschte das Leder unhaltbar für ÖFB-Teamkeeper Mandl ab. Ohne Janocko (gesperrt) und Djalminha (verletzt) konnten die Wiener, bei denen auch Scharner (Kahnbein-Entzündung) fehlte, zunächst nichts Wirksames gegen die drohende Blamage unternehmen, knapp vor der Pause traf Akoto per Kopfball nur die Latte (43.).
Mit Pfiffen in die Pause
Der designierte Meister wurde darauf mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine geschickt, die auf der Bank sitzenmden Österreicher Linz, Kahraman, Pircher, Dospel und Parapatits hätten es nach Ansicht der Fans wohl kaum schlechter machen können. Linz durfte nach der Pause spielen, die Austria zeigte sich auch optisch überlegen, wirklich überraschen konnte die Daum-Truppe aber die "graue Maus" aus der Südstadt nicht.
Austria stürmt, Admira trifft
Das Spiel lief auf einer schiefen Ebene Richtung Admira-Tor, ohne Kreativität war aber selbst die Defensive des Schlusslichtes für die Austrianer nicht zu knacken. Helstad scheiterte an Knaller (63.), fünf Minuten später war dann Helstad bei einem Freistoß die Stange im Weg. In der 74. Minute war die Sensation perfekt, die stürmende Austria lief in einen Konter, den Admira-Kapitän Hatz erfolgreich abschloss. Die Austria war danach am Boden zerstört, die Fans zeigten Galgenhumor, sprangen ins gegnerische Lager über und feierten die Admira und vor allem deren Trainer Raschid Rachimow.
Stimmen zum Spiel:
Christoph Daum (Austria-Trainer): "Die Leistung und das Auftreten von einigen Spielern war ein Offenbarungseid. Wir sind am Dienstag im Cup gefordert. Ich hab mich gefragt, in welchem Film bin ich. Mir ist es unverständlich, dass man sich so kampflos aufgibt. Das ist mir unverständlich. Ich bin aber nicht ratlos, eher enttäuscht. Admira hat verdient gewonnen."
Frank Stronach (Austria-Mäzen): "Der Ball ist nicht gut gerollt für uns. Mir hat das Spiel nicht gefallen, unsere Mannschaft hat sehr schwach gespielt. Wir haben die Stange getroffen und auf ein Tor gespielt, solche Niederlagen gehören zum Fußball. Wir haben viele gute Spieler verletzt oder wegen Sperren vorgeben müssen, aber das Resultat sagt alles über das Spiel. Dass sich unsere Ex-Spieler gegen uns besonders anstrengen, ist normal. Die Schwachstellen werden wir bis Sommer beheben. Wir brauchen Neue, die schwachen Spieler müssen ausgetauscht werden. Wir haben schon einige Neue im Auge. Daum ist unumstritten. Wir sind noch immer Erster, und wenn wir nicht großes Pech haben, dann werden wir auch Meister. Wir wollen aber nicht nur Meister werden, sondern wollen auch in Europa mitspielen."
Peter Svetits (Austria-Sportdirektor): "Mit diesem Spiel kann kein Austrianer zufrieden sein. Wir werden aber keinen Radau schlagen, denn das Sturm-Spiel im Cup ist wichtig. Wir werden aber Gespräche führen und sagen, dass es nicht geht, so wie sich die Mannschaft heute präsentiert hat. Einige haben zu wenig Leistung gebracht. Wir müssen aufpassen, damit wir den Meistertitel nicht noch leichtfertig verspielen."
Raschid Rachimow (Admira-Trainer): "Alle meine Spieler waren heute sehr gut. Sie waren organisiert, aggressiv und jeder hat seine taktische Aufgabe erfüllt. Daher hat diese Mannschaft heute funktioniert. Eine solche Leistung müssen wir jede Woche zeigen, egal gegen welchen Gegner. Die drei Punkte sind für uns sehr wichtig."
Michael Hatz (Admira-Torschütze): "Wir haben das ganze Frühjahr bewiesen, dass wir zu Unrecht da unten stehen. Aber heute sind uns endlich drei Punkte gelungen. Der Sieg war für die Moral sehr wichtig, so müssen wir weiter spielen, dann mach ich mir um die Admira keine Sorgen."
Samstag:
Austria Wien - Admira Wacker Mödling 0:2 (0:1)
Horr-Stadion, 4.822 Zuschauer, Schiedsrichter Schüttengruber
Torfolge:
0:1 (32.) Markovic
0:2 (74.) Hatz
Austria: Mandl - Akoto, Ratajczyk, Martin Hiden (46./Linz) - Helstad, Flögel, Kvisvik (70./Parapatits), M. Wagner, Dheedene - Gilewicz, Rushfeldt
Admira: Knaller - Barisic - Hatz, Troyansky - Bozgo, Iwan, Suchard, Ledwon, Katzer - Olszar (71./Sobczak), Markovic (88./Misura)
Gelbe Karten: Keine bzw. Suchard, Katzer, Barisic, Olszar
Die besten Spieler: Ratajczyk bzw. Knaller, Ledwon, Suchard |
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