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Saison 2002/03 | Bundesliga | 19. Runde |
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Stadion: Rieder Stadion
Ried OÖ 17. November 2002 16:30 Uhr Schiedsrichter: Brugger Bernhard Zuschauer: 7.000 |
| 44. Minute
Drechsel (Elfmeter) |
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Spielbericht: von orf.at
Ried schafft Sensation
Die Wiener Austria hat am Sonntag in der 19. Runde der T-Mobile Bundesliga ihre zweite Niederlage kassiert. Für den deutschen Star-Trainer Christoph Daum war es überhaupt die erste Schlappe in der heimischen Punktjagd. SV Ried bezwang den überlegenen Tabellenführer durch ein Elfertor von Herwig Drechsel (44.) mit 1:0, womit die "Veilchen" nach dem 1:3 am 11. September in Pasching auch ihre zweite Meisterschaftsniederlage auf oberösterreichischem Boden hinnehmen mussten.
Erfolgsserie bei Heimspielen
Mit dem dritten Heimerfolg in Serie verteidigten die Rieder, die nach Rot für Grassler (56.) über eine halbe Stunde in Unterzahl spielten, ihren vierten Tabellenplatz. Die Austria führt trotz der Niederlage weiterhin mit zwölf Zählern Vorsprung vor Pasching.
Hitzige Atmosphäre
Die Begegnung lebte weniger von ihrer spielerischen Klasse als von der hitzigen Atmosphäre auf dem Rasen und auf den Rängen. Direkt nach dem von Julio Cesar verschuldeten und von Drechsel verwandelten Foul-Elfmeter sah nämlich Austria-Kapitän Wagner nach einem schweren Foul am Torschützen "nur" Gelb, spätestens ab diesem Zeitpunkt waren jede Menge Emotionen im Spiel und Wagner selbst wurde zum "Feindbild" des Rieder Anhangs. Auch beim Ausschluss von Grassler (56.) war Wagner mittendrin, der Austria-Regisseur wurde nämlich vom Rieder Mittelfeldspieler mit einem Ellbogen-Check zu Boden gestreckt.
Stammkräfte auf "Erholung"
Die Austria kreuzte drei Tage nach dem UEFA-Cup-Out gegen den FC Porto im Innviertel ohne einige Stammkräfte auf (u.a. pausierten die angeschlagenen Janocko und Gilewicz), für Reservisten wie Verteidiger Julio Cesar oder Angreifer Sigurd Rushfeldt stellte die Partie also eine willkommene Gelegenheit zum "Schaulaufen" dar. Ausgerechnet der brasilianische Defensivakteur verschuldete das entscheidende 0:1, als er im Strafraum mit einer ungeschickten Attacke gegen Akagündüz (hohes Bein) zu Werke ging.
Kein Tor trotz numerischer Überlegenheit
Chancen blieben auch nach dem Wechsel Mangelware. Wenn überhaupt, dann tauchten nur die unter Zugzwang stehenden Austrianer gefährlich vor dem Rieder Gehäuse auf. Der Tscheche Hasek schoss aber aus sieben Metern freistehend über das Tor (59.) und Kvisvik (75.) sowie Ratajczyk (90.) scheiterten mit gefährlichen Weitschüssen an Schlussmann Oraze. Die Rieder brachten mit beherztem Spiel in Unterzahl das 1:0 über die Distanz und sorgten damit dafür, dass die Austria im Jahr 2002 auf oberösterreichischem Boden ohne einen einzigen Sieg bleibt.
Stimmen zum Spiel:
Gerhard Schweitzer (Ried-Trainer): "Wir haben uns läuferisch und kämpferisch in Top-Verfassung präsentiert und waren gut organisiert. Auch taktisch waren wir gut auf die Austria eingestellt und ließen wenige Chancen zu. Akagündüz hat bei der Elfer-Attacke ein Cut am Kopf erlitten, die Entscheidung des Schiedsrichters war also in Ordnung."
Christoph Daum (Austria-Trainer): "Leider haben wir unsere Überlegenheit nicht in Chancen und Tore umgemünzt. Wir haben durch eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung verloren, das war ein klarer Regelverstoß des Unparteiischen. Es war keine Attacke von Julio Cesar, sondern gefährliches Spiel. Aber Ried hat ohne eine einzige Torchance gewonnen, das ist auch eine reife Leistung."
Sonntag:
SV Ried - Austria Wien 1:0 (1:0)
Rieder Stadion, 7.000 Zuschauer, Schiedsrichter Brugger
Tor: 1:0 (44.) Drechsel (Elfer)
Ried: Oraze - Glasner - Feichtinger, Nentwich - Darazs (76./Laimer), Angerschmid, Grassler, Drechsel, Ortlechner - Akagündüz (83./Lasnik), Sidibe (66./Kauz)
Austria: Mandl - Scharner, Julio Cesar, Ratajczyk, Dheedene (46./Dospel) - Hasek (62./Hopfer), Flögel, M.Wagner, Kvisvik - Rushfeldt, Helstad
Rote Karte: Grassler (56./Tätlichkeit)
Gelbe Karten: Ortlechner, Darazs bzw. Scharner, Ratajczyk, Wagner, Julio Cesar, Dospel
Die Besten: Nentwich, Drechsel, Angerschmid bzw. Flögel, Ratajczyk, Scharner |
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