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Saison 2003/04 | Bundesliga | 35. Runde |
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Stadion: Pappelstadion
Mattersburg 15. Mai 2004 15:30 Uhr Schiedsrichter: Gerald Lehner Zuschauer: 14.700 |
| 1. Minute
Zoltan Fülöp |
| 19. Minute
Dalibor Dragic |
| Radoslaw
Gilewicz 21. Minute |
| 59. Minute
Anton Köszegi |
| 82. Minute
Anton Köszegi |
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Spielbericht: von orf.at
Mattersburg düpiert die Austria
Titelverteidiger Austria Wien hat schon am Samstag in der vorletzten Runde seine letzten Hoffnungen auf die 23. Meisterwürde begraben müssen. Während der GAK im Heimspiel gegen Pasching ein 1:1 (1:0) erreicht, verloren die als haushoher Favorit in die Meisterschaft gestarteten Wiener nach einer leidenschaftslosen Vorstellung in Mattersburg beim Aufsteiger verdient 1:4 (1:2).
Erste Tore und erster Sieg
Die Burgenländer hatten nach dem ersten Sieg gegen die Violetten gleich doppelten Grund zum Feiern, da sie nun endgültig sämtliche Abstiegssorgen los sind. Das Match vor 14.700 Zuschauern im fast ausverkauften Pappel-Stadion begann mit einem Knalleffekt, denn nach nur 27 Sekunden stellte Zoltan Fülöp auf 1:0 für die Gastgeber, die heuer bisher weder in Meisterschaft noch im Cup, also in insgesamt vier Spielen, einen Treffer gegen die Violetten erzielt hatten. Nach einem weiten Einwurf verlängerte Köszegi per Kopf in den Strafraum auf den ungarischen Stürmer, der sich gegen Afolabi, Torhüter Didulica sowie den hineinrutschenden Ratajczyk durchsetzte und den Ball ins lange Eck spitzelte.
Wimmer war 1998 schneller
Den Rekord für das schnellste Tor in der heimischen Bundesliga verpasste Fülöp, der sein neuntes Saisontor verbuchte, trotzdem relativ klar. Diesen hält seit 14. März 1998 Gerd Wimmer, der damals in Lustenau bereits nach 13 Sekunden auf 1:0 für Rapid gestellt hatte.
Ratajczyk verletzt ausgeschieden
Nach diesem Blitztor herrschte in der Abwehr der Austria große Verunsicherung, die sich durch das frühe Out von Ratajczyk, der sich bei seinem missglückten Rettungsversuch beim Gegentreffer verletzte, noch zusätzlich verschärfte. Zwar verzeichnete die Austria in der elften Minute nach einem scharfen Freistoß von Ivica Vastic einen Stangenschuss (Akoto verabsäumte es, den Abpraller zu verwerten), doch die Mattersburger nutzten ihren ersten Corner zum 2:0.
Viele Patzer beim 0:2
Nach dem Eckball von Kapitän und Spielmacher Kühbauer stieg der von Afolabi sowie dem eingewechselten Akoto, die erneut schlimm patzten, sträflich vernachlässigte Dragic hoch und köpfelte den Ball zwischen den sich auf der Linie gegenseitig behindernden Blanchard und Didulica ins Netz (19.).
Gilewicz lässt Austria hoffen
Diesmal schlug die Austria aber fast postwendend zurück, denn schon zwei Minuten später verkürzte Gilewicz nach Vorarbeit von Janocko und im zweiten Versuch, nachdem ihm das "Leder" vom im Strafraum fallenden Helstad zum Abstauber erneut "serviert" wurde, auf 1:2 (21.). Eine Viertelstunde nach seinem 13. Saisontor hatte "Radogoal" dann nach einer herrlichen Janocko-Flanke Pech, denn sein Kopfball-Aufsetzer landete nur an der Stange (36.).
Elferpfiff blieb aus
Im Gegenzug traf Fülöp Troyansky im Strafraum am Arm, doch Schiedsrichter Gerald Lehner entschied nicht auf Handelfer. Die letzte große Chance vor der Pause hatte wieder Fülöp nach einem Kühbauer-Freistoß, aber diesmal zeichnete sich Didulica, der den Ball über die Latte drehte, aus.
Entscheidung nach einer Stunde
Nach dem Wechsel verlegten sich die Mattersburger aufs Kontern - mit Erfolg, denn in der 59. Minute fiel mit dem 3:1 die Vorentscheidung: Mandreko nahm Vastic den Ball ab, stürmte unbedrängt über das halbe Spielfeld und legte per Querpass ideal für Anton Köszegi auf, der Didulica keine Chance ließ und eiskalt ins lange Eck schoss. Die Austria reagierte zwar sofort und brachte mit Dundee und Kitzbichler zwei frische Offensivkräfte, trotzdem kam aber nicht einmal der Hauch von so etwas wie einer Schlussoffensive der Wiener auf.
4:1 als "Draufgabe"
Und so vergrößerte sich die Schmach für den entthronen Meister noch, denn in der 82. Minute musste der Triple-Gewinner des Vorjahres (Bundesliga, Cup und Supercup) das 1:4 zur Kenntnis nehmen. Der überragende Fülöp ließ Dospel per Haken aussteigen und spielte ideal für Köszegi auf, der mit seinem vierten Saisontor den Endstand fixierte.
Stimmen zum Spiel:
Werner Gregoritsch (Mattersburg-Trainer): "Die Mannschaft hat von der ersten Minute an Siegeswillen bewiesen und das sehr gut umgesetzt. Wir hatten aber auch in einigen Situationen das Glück, das uns zuletzt gefehlt hatte. Es war eine großartige Leistung meiner Mannschaft. Für mich ist natürlich der schönste Erfolg, dass wir oben geblieben sind. Aber es freut mich auch, dass ich einen Beitrag zum Titel des GAK leisten konnte. Hut ab vor der Leistung von GAK-Trainer Walter Schachner, der etwas Großartiges in Graz geschafft hat."
Günter Kronsteiner (Austria-Sportdirektor): "Es ist nicht einfach für uns in dieser Situation, wie sich jeder vorstellen kann. Wir sind mit großen Erwartungen nach Mattersburg gekommen, mussten aber am Ende doch berechtigterweise mit einer 1:4-Niederlage abziehen, weil wir einfach nicht die nötige Einstellung mitgebracht haben. Mattersburg war wesentlich gezielter auf diesen Sieg aus als wir, und das ist für mich eine erschreckende Sache. Wir waren nach dem frühen Rückstand etwas geschockt und hatten dann mit Stangenschüssen auch Pech. Für mich war es aber erstaunlich, dass nach der Pause einige in meinem Team nicht alles gegeben haben, um doch noch den Titel für die Austria zu erzwingen. Ich gratuliere aber dem GAK, der verdient Meister geworden ist. Er war sicher über die ganze Saison um das Stück besser als wir, um das er nun am Ende in der Tabelle vorne sein wird."
Samstag:
SV Mattersburg - Austria Wien 4:1 (2:1)
Pappel-Stadion, 14.700 Zuschauer, Schiedsrichter Lehner
Torfolge:
1:0 Fülöp (1.)
2:0 Dragic (19./Kopf)
2:1 Gilewicz (21.)
3:1 Köszegi (59.)
4:1 Köszegi (82.)
Mattersburg: Hedl - Mandreko - Dragic, Mravac - Kaintz, Köszegi, Kausich, Kühbauer, Fuchs (38./Th. Wagner/80./Pauschenwein) - Mörz - Fülöp (89./Novakovic)
Austria: Didulica - Dospel, Afolabi, Ratajczyk (6./Akoto), Troyansky (61./Dundee) - Janocko (63./Kitzbichler), Blanchard, Vastic, M. Wagner - Helstad, Gilewicz
Gelbe Karten: Th. Wagner bzw. Janocko, M. Wagner, Akoto
Die Besten: Fülöp, Mandreko, Köszegi, Kühbauer bzw. Gilewicz
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