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Saison 2003/04 | Bundesliga | 33. Runde |
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Stadion: Weststadion (Gerhard-Hanappi-Stadion)
Wien 02. Mai 2004 16:30 Uhr Schiedsrichter: Bernhard Brugger Zuschauer: 18.000 |
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Spielbericht: von orf.at
Doppelschlag von Rushfeldt
Die Wiener Austria bleibt in der T-Mobile Bundesliga im Titelrennen. Der Titelverteidiger feierte am Sonntag zum Abschluss der 33. Runde im 268. Derby gegen Rapid einen 2:1 (2:0)-Auswärtssieg und reduzierte damit den Rückstand auf Leader GAK wieder auf drei Punkte. Es war der erste Erfolg der "Veilchen" im Gerhard-Hanappi-Stadion seit dem 27. Oktober 2002 (2:1), die Hütteldorfer haben hingegen nun schon 13 Mal in Folge gegen die Austria nicht gewonnen und sind nur noch Tabellen-Vierter.
Rushfeldt auf Kollmanns Spuren
Der Matchwinner war Sigurd Rushfeldt. Der norwegische Team-Stürmer erzielte beide Treffer seines Teams und kam damit in der Torschützenliste mit 21 Toren bis auf drei Treffer an GAK-Angreifer Roland Kollmann heran. Zunächst übernahm Rushfeldt einen 50-m-Pass von Ernst Dospel volley und überhob wunderschön den zu weit vor dem Tor stehenden Maier (32.). Acht Minuten später köpfelte der Skandinavier aus rund sieben Metern ungehindert ein, nachdem Maier in Folge einer Janocko-Flanke von rechts einen Michael-Wagner-Schuss abgewehrt hatte.
Rapidler mit viel Herz
Bei beiden Gegentreffern machte die Rapid-Verteidigung keine gute Figur, die Anfangsphase hatte aber eindeutig den Gastgebern gehört. Die stark ersatzgeschwächten Grün-Weißen nahmen sich die Devise ihres Trainers Josef Hickersberger zu Herzen und setzten der technischen Überlegenheit der Austria eine Menge Kampf- und Laufbereitschaft entgegen. Die größte Chance der Heimischen hatte Lawaree, nach einem Wagner-Pass scheiterte der Belgier aber an Goalie Didulica. Die Austria probierte es in der ersten halben Stunde fruchtlos mit langen hohen Bällen, erst beim ersten Tor war diese Taktik von Erfolg gekrönt.
Wurfgeschosse vorerst der "Höhepunkt"
Nach dem Wechsel bekamen die Gäste die Partie immer besser in den Griff, machten aber nur das Notwendigste, um den Vorsprung zu halten. Rapid fand nicht die Mittel, die gegnerische Abwehr zu knacken. Ein unschöner Zwischenfall war der Wurf einer Schraube und eines Taschenmessers in Richtung Austria-Tor rund um die 55. Minute, Schiedsrichter Brugger ließ aber weiter spielen.
Anzeige gegen Unbekannt
Rapid wird Anzeige gegen Unbekannt erstatten und hofft mit Hilfe der Video-Aufnahmen der Polizei den Täter zu identifizieren, der das aufgeklappte Taschenmesser Richtung Austria-Tor geworfen hat. Sollte dies gelingen, werden auch weitere Konsequenzen gezogen, wie das Rapid-Präsidium in einer kurzfristig einberaumten Zusammenkunft nach Spielende beschloss. Dann würde nicht nur ein Stadionverbot ausgesprochen, sondern auch eine Regressforderung gestellt.
1:2 macht es noch einmal spannend
Zurück zum Spiel: Der Anschlusstreffer brachte zu Beginn der Rapid-Viertelstunde noch einmal Spannung in die Partie. Der erst eine Minute zuvor in sein erstes Bundesliga-Spiel eingewechselte Dober zirkelte von rechts eine Maßflanke auf den Kopf von Vico, Didulica war geschlagen (77.).
Didulica geht k.o.
Der neue kroatische Teamtorhüter verletzte sich einige Minuten später bei einem Zusammenstoß am Kopf und war sichtlich angeschlagen. Er musste aber wegen des schon erschöpften Austauschkontingents weiter spielen. Rapid witterte auch darum noch die Ausgleichschance, die größte vergab aber Martin Hiden mit einem Freistoß (92.). Didulica wurde nach dem Spiel mit einer Gehirnerschütterung zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Nach dem Schlusspfiff kam es zu hitzigen Szenen, da Brugger nur vier Minuten nachspielen ließ. Nach Meinung Rapids dauerte alleine die Unterbrechung wegen Didulicas Verletzung so lange. Am Mittwoch kann Rapid wieder auf Rang drei vorstoßen, es steht daheim das Nachtragsspiel gegen FC Kärnten auf dem Programm.
Stimmen zum Spiel:
Josef Hickersberger (Rapid-Trainer): "Es hätte mindestens zehn Minuten nachgespielt werden müssen wegen diverser Unterbrechungen. Es war ein emotionelles Derby. Wir haben sehr gut begonnen, das Match die ersten 20, 30 Minuten gut kontrolliert. Die Schlüsselszene war die vergebene Chance von Axel Lawaree, das hätte auf die nervliche Verfassung der Austria Auswirkung gehabt. Die Austria war dann bis zum Anschluss-Treffer souverän, danach ging´s aber drunter und drüber."
Günter Kronsteiner (Austria-Teammanager): "Die Anspannung bei uns war heute schon sehr, sehr groß. Aber die Mannschaft hat Biss und Moral gezeigt und hat mich damit zufrieden gestimmt. Man kann nicht zu Rapid kommen und glauben, leicht zu gewinnen. Rapid ist hundertprozentig ernst zu nehmen und für mich die Mannschaft des Jahres. Zu Saison-Beginn hätte man eher geglaubt, Rapid spielt im unteren Mittelfeld."
Sigurd Rushfeldt (zweifacher Torschütze): "Es ist immer schwierig, gegen Rapid zu spielen. In der ersten Hälfte waren wir sehr gut, in der zweiten hatten wir Probleme. Es war so schwierig, wie wir uns das gedacht haben. Mein erstes Tor war super, aber auch ein bisschen Glück dabei. Das zweite war hingegen ziemlich einfach."
Sonntag:
Rapid - Austria Wien 1:2 (0:2)
Hanappi-Stadion, 18.000 Zuschauer, Schiedsrichter Brugger
Torfolge:
0:1 Rushfeldt (32.)
0:2 Rushfeldt (40.)
1:2 Vico (77.)
Rapid: Maier - Garics, Martin Hiden, Adamski, Jazic - Cehajic (46./Burgstaller), Prisc, Martinez (76./Dober), Sturm - R. Wagner (58./Vico), Lawaree
Austria: Didulica - Akoto (24./Troyansky), Afolabi, Ratajczyk, Dospel - Janocko, Vastic (55./Flögel), Blanchard, M. Wagner - Rushfeldt, Gilewicz
Gelbe Karten: Hiden, Martinez, Burgstaller bzw. Blanchard, Rushfeldt, Dospel, Afolabi
Die Besten: Sturm, Garics bzw. Janocko, Rushfeldt, Afolabi |
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