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Saison 2004/05 | UEFA-Cup 1. Phase | 3. Runde |
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Stadion: Wojska Polskiego
Warschau, Polen 30. September 2004 20:45 Uhr Schiedsrichter: Nicolai Vollquartz (Dänemark) Zuschauer: 12.000 |
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Spielbericht: von orf.at
Gut für das violette Seelenleben
Mit dem souveränen Aufstieg in die UEFA-Cup-Gruppenphase ist der Wiener Austria ein großer Stein vom Herzen gefallen. Der erste Europacup-Auswärtssieg seit 1995 öffnete dem ÖFB-Vizemeister das Tor zu zumindest vier weiteren UEFA-Cup-Spielen und garantiert zusätzliche Einnahmen zwischen 750.000 und 2,5 Millionen Euro. Der abgeklärte und starke Auftritt der Wiener beim 3:1 in Warschau wischte gleichzeitig auch sämtliche Gerüchte rund um das Trainerteam von Teammanager Günter Kronsteiner vom Tisch. "Die Mannschaft spielte auch für uns", meinte Kronsteiner nach dem Schlusspfiff im Warschauer Hexenkessel erleichtert.
"Völlig verdient gewonnen"
"Ich habe zu ihnen gesagt: "Wenn ihr euch wohl fühlt, dann zeigt das auch." Und das haben sie gemacht. Wir haben nicht glücklich, sondern völlig verdient gewonnen", war der 51-Jährige nach dem Aufstieg gegen Legia mit dem Gesamtscore von 4:1 hoch zufrieden. Nun wartet alles gespannt auf den Dienstag, an dem in Nyon die Auslosung der am 21. Oktober beginnenden, lukrativen Gruppenphase stattfindet.
So soll es weitergehen
Abgesehen von den finanziellen Folgen freute sich Austrias Führungsetage vor allem über das wiedergewonnene Prestige. "Frank Stronach hat viel Herzblut und Geld investiert und kann jetzt schöne Erfolg ernten. Wir haben uns auf der internationalen Bühne festgesetzt", meinte Vizepräsident Andreas Rudas, der vom größten Erfolg in der Stronach-Ära nach dem Meistertitel 2003 sprach. Rudas hebt vor allem die sportliche Bedeutung hervor: "Die Mannschaft hat nun die Möglichkeit zusammenzuwachsen, das ist das Wichtigste."
Von Gerüchten aufgestachelt
Wenn es für die Austria noch zusätzlicher Motivation bedurfte, dann kam diese durch die Gerüchte rund um den angeblichen "Skandalbericht" von Berater Otto Baric an "Big Boss" Frank Stronach. Das sah auch Kapitän Ernst Dospel so, der vom besten Europacup-Auswärtsspiel seiner langjährigen Austria-Ära sprach. "Nach den unverständlichen Gerüchten wollten wir es allen zeigen. Wir wollten beweisen, dass bei uns hervorragend gearbeitet wird. Die Mannschaft ist richtig zusammengerückt", so Dospel, der nach einem Ellbogencheck mehr als 50 Minuten mit gebrochener Nase weiterspielte und nach Schlusspfiff mit dicken Schwellungen mehr wie ein Preisboxer als wie ein ÖFB-Teamverteidiger aussah. Kommentar vom begeisterten Austria-Vize Rudas: "Ernst, jetzt hau ich dir vor jedem Spiel eine auf die Nase."
Feier über den Wolken
Dospel und Co. stießen auf dem nächtlichen Heimflug gut gelaunt mit Sekt und Bier an, Matchwinner Stepan Vachousek (ein Tor, ein Assist) fungierte als "Flugbegleiter" und servierte Getränke. "Das war mein bisher bestes Spiel für die Austria. Ich harmoniere mit Spielern wie Vastic oder Sionko hervorragend", freute sich der tschechische Teamspieler. Der polnische Austria-"Joker" Radoslaw Gilewicz hatte nach dem Erfolg in seiner Heimat gemischte Gefühle: "Irgendwie komisch. Aber wir wollten unbedingt weiterkommen."
UEFA-Cup, Erstrunden-Rückspiel
Donnerstag:
Legia Warschau - Austria Wien 1:3 (0:2)
Warschau, Wojska-Polskiego-Stadion, 12.000 Zuschauer, Schiedsrichter Nicolai Vollquartz (DEN).
Hinspiel: 0:1 - Austria mit Gesamtscore von 4:1 in der Gruppenphase.
Tore:
0:1 Vachousek (31.)
0:2 Poledica (43./Eigentor)
1:2 Smolinski (84.)
1:3 Sionko (90.)
Legia: Boruc - Szala, Jozwiak, Poledica - Karwan, Surma, Dudek (46./Doros), Magiera (46./Kurauzione), Sokolowski I - Saganowski, Wlodarczyk (74./Smolinski)
Austria: Didulica - Dospel, Afolabi, Papac, Troyansky (46./Metz) - Sionko, Blanchard, M. Wagner, Vachousek - Rushfeldt (83./Gilewicz), Vastic (73./Dosunmu)
Gelbe Karten: Karwan, Szala, Kurauzione bzw. M. Wagner
Die Besten: Boruc, Szala, Karwan bzw. Didulica, Papac, Afolabi, Vachousek, Sionko |
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