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Saison 2001/02 | Bundesliga | 7. Runde |
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Stadion: Generali-Arena (Franz-Horr Stadion)
Wien 12. August 2001 16:30 Uhr Schiedsrichter: Stuchlik Fritz Zuschauer: 10.124 |
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Spielbericht: von orf.at
Zehn Austrianer schlagen neun Rapidler
Die Wiener Austria feierte am Sonntag ein weiteres Erfolgserlebnis, Rapid gelang hingegen im 226. Wiener Derby keine Trendumkehr. Die Hütteldorfer, zuletzt von den Fans stark kritisiert, mussten sich den Veilchen 1:2 (0:1) geschlagen geben und sind damit seit 15 Jahren im Horr-Stadion sieglos. Mit dem zweiten Saisonsieg kam die Austria bis auf einen Punkt an den Lokalrivalen heran.
Mayrleb zwei Mal erfolgreich
Christian Mayrleb wurde vor knapp über 10.000 Zuschauern seinem Ruf als Derby-Schreck wieder einmal vollauf gerecht. In seinem vierten Spiel gegen Rapid im Horr-Stadion gelangen dem Teamstürmer seine Treffer Nummer sechs und sieben, ehe er mit angerissenen Bändern im rechten Fuß vom Feld getragen wurde.
"Verspätung" der Rapid-Fans
Die erste Aktion im Spiel setzten die Rapid-Fans. Aus Protest über die letzten Leistungen ihrer Mannschaft und über Trainer Ernst Dokupil bezogen die Anhänger der Grün-Weißen erst nach zehn Minuten ihre Plätze auf der Ost-Tribüne und entrollten ein Transparent mit der Aufforderung an ihre Lieblinge: "Wir mit den Stimmen - ihr mit dem Herzen!".
Torhüter Maier im Mittelpunkt
Es sollte die einzige nennenswerte Rapid-Aktion in den ersten 45 Minuten sein. Auf dem Rasen regierte die Austria, die vor den Augen von Hauptsponsor Frank Stronach praktisch auf ein Tor spielte. Angriff um Angriff rollte auf Torhüter Maier zu, der bei einem Pavlovic-Freistoß (25.), einem Datoru-Schuss (28.) und gegen Janocko (29.) auf dem Posten war. Kurz vor dem Pausenpfiff aber musste sich der Tscheche doch geschlagen geben: Wagner passte auf Sarac, dessen Hereingabe spitzelte Mayrleb vor Jazic zum 1:0 ins Tor (43.). Austria-Schlussmann Wohlfahrt war bis dahin nicht geprüft worden, Ratajczyk testete den Teamtorhüter erst mit einem Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Blitztor nach der Pause
In der 47. Minute kam Rapid dann auch erstmals in den Austria-Strafraum - und erzielte den Ausgleich. Taument setzte sich auf der linken Seite gegen zwei Austrianer durch und legte ideal für Wallner auf, der ins kurze Eck traf. Doch die Freude der Rapidler währte nur fünf Minuten. Und wieder war es Christian Mayrleb, der traf. Nach Vorlage von Hiden verwertete der von Jazic wieder allein gelassene Oberösterreicher mit links zur neuerlichen Führung.
Drei Wochen Pause
Doch der Torschütze verletzte sich beim Torschuss, er wurde ins Krankenhaus gebracht und wird für das Länderspiel Österreichs am Mittwoch in Wien gegen die Schweiz und wohl auch für jenes gegen Spanien ausfallen. Austria-Vereinsarzt Alexander Kmen: "Mayrleb hat sich einen Einriss der Außenbänder zugezogen. Es ist ein mittel gradiger Einriss von zwei Bändern. Normalerweise bedeutet das eine Pause von drei Wochen." In der zweiten Hälfte verlief die Partie ausgeglichener, vor allem, weil Markus Hiden die Kreise von Austria-Spielmacher Janocko einengen konnte. Pech hatten die Rapidler auch, als in der 69. Minute der Pfiff von Schiedsrichter Stuchlik ausblieb, als Dospel im Kopfball-Duell mit Freund die Hand zu Hilfe nahm. Die Gäste hatten bei einem Linz-Kopfball an die Latte aber auch Glück. Zingler hatte in der 92. Minute noch die Chance auf den Ausgleich, doch er kam nicht mehr an den Ball.
Drei Ausschlüsse
In der Schlussphase kam noch "Farbe" ins Spiel. Nachdem der Schiedsrichter zuvor schon Saler mit Gelb-Rot in die Kabine geschickt hatte (61.), verwies er in der 87. Minute Datoru mit Gelb-Rot nach Foul an Ratajczyk und den Polen wegen Tätlichkeit des Feldes.
Stimmen zum Spiel:
Arie Haan (Austria-Trainer, noch vor seiner Beurlaubung): "Nach einer Viertelstunde sind wir besser ins Spiel gekommen. Am Schluss ist die Nervösität gekommen, das habe ich nicht verstanden. Da haben wir nicht mehr Fußball gespielt, nur noch den Ball nach vor gespielt, aber die Mannschaft hat genug Potenzial, den Ball in den eigenen Reihen zu halten."
Ernst Dokupil (Rapid-Trainer): "Austria war in der ersten Hälfte klar die bessere Mannschaft, hatte technisch die besseren Spieler, war verdient in Führung. In der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft aufgebaut, alles gegeben, aber es hat leider nicht gereicht. Die Rote Karte für Saler war vom Schiedsrichter in der Pause angekündigt. Ratajczyk hat gesagt, er hat nur angedeutet. Das Handspiel war ein klarer Elfmeter."
ÖFB-Teamchef Otto Baric: "Der Ausfall von Mayrleb ist schlimm für uns. Wir haben wenige Stürmer, große Pobleme. Mayrleb ist in Form gekommen, hat in den letzten drei Spielen gut gespielt." Zum Spiel: "Rapid hat lange Zeit zu wenig getan, erst in der zweiten Hälfte Leben gezeigt, aber nicht genug für den Sieg."
Sonntag:
Austria Wien - Rapid 2:1 (1:0)
Horr-Stadion, 10.124 Zuschauer, Schiedsrichter Stuchlik
Torfolge:
1:0 (43.) Mayrleb
1:1 (47.) Wallner
2:1 (52.) Mayrleb
Austria: Wohlfahrt - Hopfer, Martin Hiden, Dospel, Troyansky (46./Köngigshofer) - Pavlovic, Janocko, M. Wagner, Sarac - Mayrleb (54./Linz), Datoru
Rapid: Maier - Schöttel (35./Markus Hiden), Ratajczyk, Zingler - Lagonikakis (80./Maletic), Jazic, Saler, Freund, Taument - R. Wagner (46./Prisc), Wallner
Rote Karte: Ratajczyk (87./Tätlichkeit)
Gelb-Rote Karten: Datoru (87.) bzw. Saler (61./jeweils wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karte: Lagonikakis, Prisc
Die Besten: Mayrleb, Hiden, Pavlovic, Janocko bzw. Maier, Ratajczyk, Hiden, Wallner
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