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Saison 1946/47 | Wiener Liga | 5. Runde |
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Stadion: Wiener Praterstadion
Wien 21. September 1946 Schiedsrichter: Aigner Zuschauer: 56.000 |
| 69. Minute
Fischer |
| 72. Minute
Strittich |
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Spielbericht: aus der "Sport-Schau" Nr. 38 vom 25.09.1946
Was nun, Austria?
he. Wenn die Austria nicht ihren Angriff verstärkt, so wird sie in der laufenden Meisterschaft nur wenig Lorbeeren ernten. Was in dem Spiel gegen die Vienna von Stroh und Kominek an Fehlpasses und im Danebenschießen geleistet wurde, ließ den Wunsch nach einer Umgestaltung des violetten Angriffes immer lauter werden. In der Vorwoche war es doch mit dem "alten" Müller so gut gegangen! Auch die Läuferreihe zeichnete sich diesmal ganz und gar nicht aus. Joksch fehlte nicht nur auf der linken Flanke, sondern seine Abwesenheit zog auch Mikolasch arg in Mitleidenschaft, denn Andritz war kein vollwertiger Joksch-Ersatz – er kann es als zünftiger Verteidiger auch gar nicht sein – und so musste der Mittelläufer so oft auf links aushelfen, dass er vorzeitig mit seinen Kräften zu Ende war. Sein Nachlassen gab dem in guter Fahrt befindlichen Viennasturm immer mehr Spielraum und in der ersten „Schnaufpause“, die Mikolasch nach einer Stunde wirklich guten und aufopfernden Spieles zwangsläufig einschalten musste, fielen die beiden siegbedeutenden Treffer für Blaugelb.
Aber auch die Vienna ersetzte einen Spieler ihrer Standardaufstellung. Kaller, ohne den man sich die Vienna-Elf schon seit langer Zeit gar nicht mehr vorstellen kann, war durch Zwazl glänzend vertreten. Dessen Stelle nahm hingegen Homola ein, und auch er war mehr als ein Ersatzmann. Der wieder neueingestellte Dworacek versuchte sich in den diesmal hochwertigen Vienna-Rahmen einzufügen. Decker glänzte duch präzises Zusammenspiel, die Austrianer hätten such daran ein Beispiel nehmen können. Die Döblinger spielten überhaupt erstaunlich gut, und ihr Sieg war völlig verdient, da sie nicht nur die besseren Einzelspieler auf ihrer Seite hatten, sondern vor allem ihre Mannschaftsleistung die eindeutig bessere war. Wieder einmal konnte man die Feststellung machen, dass wir derzeit über eine ganze Reihe hochwertiger Torhüter verfügen, denn sowohl Engelmayer als auch Spale lieferten ein fehlerloses Spiel. Die Verteidiger der Vienna gefielen besser, Bortoli spielte diesmal in reiner Gangart und das hebt seinen Leistung immer auf ein beträchtliches Niveau. Über Zwazl wurde bereits gesprochen. Auf der Gegenseite war nach langer Pause wieder Kopetko an der Arbeit. Er hat sich seine alten Vorzüge, Schnelligkeit und gute Technik, bewahrt, seine Stoßsicherheit ließ allerdings zu wünschen übrig.
Die Vienna hat also ihren ersten Meisterschaftssieg errungen, und wenn auch die Violetten derzeit nicht auf der Höhe sind, so wiegt ein voller Erfolg gegen Austria immerhin. Dieser Punktegewinn wird den Döblingern sicher für die künftigen Spiele einen nicht zu unterschätzenden moralischen Rückhalt geben.
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