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Saison 1946/47 | Wiener Liga | 21. Runde |
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Stadion: Wiener Praterstadion
Wien 01. Juni 1947 Schiedsrichter: Desort Zuschauer: 10.000 |
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Spielbericht: aus der "Sport-Schau" Nr. 22 vom 03.06.1947
So bereitet man sich vor?
ra Eigentlich hätte keine der beiden Mannschaften einen Punkt verdient, so dürftig waren die Leistungen selbst zwei Elfmeterchancen blieben unausgenützt; schließlich entschied ein ausgesprochenes Glücksgoal zwei Minuten vor Schluss dieses Treffen, das bei geradezu tropischer Hitze stattfand.
Die Floridsdorfer mühten sich wenigstens ehrlich ab, sie gaben, was die zu geben hatten. Die Deckung erreichte zeitweise sogar ein beachtliches Niveau, auch die Abwehr war verlässlich und jederzeit "im Bilde". Hingegen war es mit den Stürmern ein echtes Kreuz. Kerbach ist nur mehr ein Schatten von einst und auch Franek, der vor Jahren zu den hoffungsvollsten Junioren zählte, ist in der Entwicklung stehen geblieben. Durspekt ist doch schon zu behäbig, Stroh zu filigran und Luksch ein zu primitiver Spieler, um sich gegen einen Joksch durchsetzten zu können.
Bei der Austria, die in voller Kriegsstärke anrückte, wimmelte es nur so von berühmter Namen; nach anfänglichen gutem Zusammenspiel verlor die Mannschaft immer mehr den Zusammenhang, so dass es die Floridsdorfer nicht allzu schwer hatten, im Finish eine leichte Feldüberlegenheit herauszuspielen. Die Hintermannschaft der Violetten trifft aber an dieser Niederlage kein Verschulden, auch Joksch und Mikolasch erfüllten die Erwartungen. Wie ernst einzelne Leute der Violetten ein solches Ligaspiel, nehmen, möge folgende Episode aufzeigen:
Zwei Stunden vor diesem Punktespiel, also um 14 Uhr, als das Thermometer 38 Grad im Schatten anzeigte, beteiligte sich ein prominenter Austria-Stürmer im Stadionbad an einem "Spitzendoppler" mit den Badegästen. Dass eine solche "Vorbereitung" für ein Spiel, für das immerhin einige tausend Zuschauer Eintrittsgeld bezahlen, jeglicher sportlicher Ausfassung ins Gesicht schlägt, braucht wohl nicht betont zu werden.
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