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Saison 1946/47 | Wiener Liga | 10. Runde |
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Stadion: Admira-Platz
Wien 23. November 1946 14:00 Uhr Schiedsrichter: Beranek Zuschauer: 6.000 |
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Spielbericht: aus der "Sport-Schau" Nr. 47 vom 27.11.1946
Privatfehden im Vordergrund
bs. Die Erwartungen die man in dieses Spiel gesetzt gatt, waren zu hoch geschraubt. Tausende waren nach Jedlesee gepilgert, um ein gutes Spiel zu sehen, wurden aber von der Dürftigkeit der Leistungen arg enttäuscht. Eine gereizte Stimmung, durch zahlreiche Fouls hervorgerufen verdarb von Anbeginn das Spiel. Maier II, Müller, Rirsch und Neumer traten diesbezüglich besonders hervor. Wohl ereilte zwei von ihnen verdientermaßen der Ausschluss, doch war es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät, das verfahrene Spiel zu retten. Unter diesen Umständen blieb die sportliche Ausbeute gering. Sie erschöpfte sich in guten Einzelleistungen weniger Spieler.
Die Violetten standen in diesem Punkt hoch über dem Gegner Zwei fleißige Seitenläufer, Nationalspieler Joksch und der beachtlich fair spielende Mikolasch trugen die Hauptlast und unterstützten Angriff und Abwehr vorbildlich. Die Stürmer kombinierten im Feld recht gefällig, vor dem Tor versagten sie aber. Das ist das Charakteristikum des Austriasturmes heute wie ehedem. Schönes, aber verhältnismäßig effektloses Angriffsspiel. Stojaspal und Melchior I waren einmal mehr die besten, aber auch sie waren von allen Schussgeistern verlassen. Herrlich überspielte einmal der Villacher von der Mittellinie weg sämtlich Gegner, einschließlich Tormann, um dann den Ball aus zwei Meter Entfernung am leeren Tor vorbeizurollen! Ist das noch Pech? Die übrigen Stürmer fielen ab, Neumer hat sich während seiner Abwesenheit nicht geändert und gefiel sich in ständigen Privatfehden. Nach der Pause in die Läuferreihe zurückversetzt, bot Kominek eine nicht zu übersehende saubere Leistung. Die Verteidiger kämpften hart und energisch, aber beide Verlusttreffer gehen auf ihr Konto.
FAC hat sein Formtief noch nicht überwunden. Der Angriff war keineswegs glücklich zusammengestellt, wobei Wallis Versagen und Kerbachs Scheu vor Zweikämpfen besonders auffiel. Die Hintermannschaft war in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich und verwechselte des öfteren Ball und Beine des Gegners. Immerhin hielten die Läufer den gegnerischen Druck lange Zeit stand, Ocwirks Kräfte erlahmten erst in der letzten Viertelstunde. Schiedsrichter Beranek sah sich bei der Menge der versteckten Regelwidrigkeiten auf eine harte Probe gestellt, er brachte das Spiel nur mit Mühe über die Distanz.
Maier I (FAC) und Rirsch (Austria) ausgeschlossen.
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