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Saison 1946/47 | Wiener Liga | 20. Runde |
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Stadion: Wiener Praterstadion
Wien 18. Mai 1947 Schiedsrichter: Kirchner Zuschauer: 12.000 |
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Spielbericht: aus der "Sport-Schau" Nr. 20 vom 21.05.1947
In Gedanken schon in Rumänien
st. Höchste Zeit, dass die Meisterschaft zu Ende geht. Noch einige solche Spiele und die Vereine werden vor leeren Tribünen spielen. Nach den beiden hohen Austria-Siegen in der Vorwoche erwartete man auch diesmal eine annehmbare Leistung der Violetten. Aber dese waren mit ihren Gedanken anscheinend schon auf der Rumänienreise und fassten dieses Punktespiel nur als eine lästige Verpflichtung auf. Bei der Praterelf, die noch immer in Abstiegsgefahr schwebt, war der Wille zum Siegen wohl vorhanden, dafür fehlte aber wieder das Können. Bloß das Schlussdreieck, in einigem Abstand auch die Läufer, traten wirkungsvoll in Erscheinung, hingegen ließ der Angriff jeglichen Zusammenhang vermissen. Dabei fanden die schwarzroten Stürmer einige recht günstige Schussgelegenheiten vor, die Art, wie sie diese aber vergaben, war unerfreulich. Mit einem solchen Stürmerspiel wird der Praterklub wohl immer Abstiegskandidat bleiben.
Die Austria hätte bei etwas mehr Einsatz sicherlich ein höheres Skore erreicht, aber wie gesagt, die Spieler hatten schon andere Gedanken im Kopf und waren im übrigen darauf bedacht nur ja keine Verletzung abzukommen. Dass diese Begegnung den Zuschauern den Schlaf in die Augen trieb, braucht wohl nicht festgehalten zu werden. Dass die Austria aber eben bei solchen Spielen, an denen ihr anscheinend nicht viel liegt, nicht jüngere Kräfte einsetzt, ist schwer verständlich. Da wird der zünftige Stürmer Neumer als linker Half aufgestellt, obwohl mit Jung ein vollwertiger Läufer zur Verfügung steht. Und Melchior? Er zehrte von seinem Namen den er sich im Vorjahr, als unverbrauchter Spieler, der aus der Provinz nach Wien kam, gemacht hat. Rein spielerisch wird er derzeit von Kominek weit übertroffen, obwohl dieser in die Reserve zurückversetzt wurde. Kenne sich da einer aus ...!
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