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| Saison 2006/07 | UEFA Gruppenphase | 1. Runde |
 
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Stadion: Wiener Praterstadion
Wien 19. Oktober 2006 19:30 Uhr
Schiedsrichter: Kristinn Jakobsson (ISL)
Zuschauer: 11.100 |
 | Andreas
Lasnik 22. Minute |
| 33. Minute
Tim Matthys |
| 56. Minute
Tim Matthys |
| 69. Minute
Tim Matthys |
| 90. Minute
Wouter Vandendriessche |
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Spielbericht:
von orf.at
Tripelpack von Matthys
Österreichs Meister Austria Magna ist am Donnerstag zum Auftakt der UEFA-Cup-Gruppenphase vom belgischen Cupsieger SV Zulte Waregem gedemütigt worden. Die Gäste feierten nach der Austria-Führung durch Lasnik (22.) dank Toren von Matchwinner Matthys (33., 56., 69.) und Vandendriessche (90.) einen verdienten 4:1-Auswärtserfolg und verringerten die Chancen der Wiener auf Platz drei auf ein Minimum. Denn in zwei Wochen treffen die Violetten auswärts auf Ajax Amsterdam, ehe in Gruppe F noch Sparta Prag (heim) und Espanyol Barcelona (auswärts) warten. Für die auf allen Linien enttäuschende Austria war es die erste Niederlage im Happel-Stadion seit dem 27. September 2003, als man Borussia Dortmund in der ersten UEFA-Cup-Runde 1:2 unterlag. Seither hatte es im Prater-Oval neun Siege und sieben Remis gegeben.
Stronach erstarrt
Was Klubmäzen Frank Stronach über die Nicht-Leistung seiner Mannschaft dachte, war aus seiner völlig versteinerten Mine zwar nicht abzulesen, aber sehr wohl zu erraten. Wie ein in Stein gemeißeltes Monument für leibhaftige Fehlinvestitionen saß der austro-kanadische Milliardär auf der Tribüne und blickte starr auf das triste Schauspiel, das "sein" Team vor der schütteren Kulisse des Happel-Stadions darbot.
Auf allen Linien enttäuschend
Vor einer enttäuschenden Kulisse von 11.100 Zuschauern war die erste Viertelstunde geprägt von vorsichtigem Abtasten, ein Kopfball von Austria-Verteidiger Ertl (10.) nach einem Lasnik-Corner und auf der anderen Seite eine Rettungsaktion von Troyansky vor Meert (15.) waren die einsamen Höhepunkte. In der Folge präsentierten sich die Belgier als die aktivere Mannschaft, hatten mehr vom Spiel und stießen auch öfter in den generischen Strafraum vor. Bei einem Kopfball von De Brul (20./links daneben) hatten die Violetten Glück.
Kurioses Tor von Lasnik
Andreas Lasnik (22.) sorgte dann für die gleichermaßen glückliche wie kuriose Führung der Austria. Nach einer schönen Kombination über Mair, Blanchard und Vachousek fiel Letzterer im Strafraum. Der Ball gelangte zu Lasnik, der den auf dem Boden liegenden Vachousek von der Strafraumgrenze aus an der Ferse traf und mit dem solcherart abgefälschten Schuss Waregem-Keeper De Vlieger keine Chance ließ.
Ausgleich nach Fehlpass von Blanchard
Die Gäste zeigten sich keineswegs geschockt und blieben das bessere Team, was kurze Zeit später auch belohnt werden sollte. Einen Fehlpass von Blanchard nützte D´Haemers zu einer allerdings von Metz abgefälschten Steilvorlage auf Stürmer Tim Matthys (33.), der Safar umkurvte und trocken zum verdienten 1:1 einnetzte. Austrias zentraler Mittelfeldmann Vachousek war zu diesem Zeitpunkt gerade außerhalb des Feldes verarztet worden.
Austria völlig von der Rolle
Die Austria-Akteure waren nach dem Ausgleich völlig von der Rolle, die Verunsicherung zog sich durch sämtliche Mannschaftsteile. Zulte Waregem blieb auch nach der Pause am Drücker, die erstmalige Führung der Gäste war die logische Folge. Nach einem langen Pass von De Brul nützte Matthys (56.) ein Missverständnis zwischen Radomski und Tokic zu seinem zweiten Streich. Die Truppe von Austria-Coach Frenkie Schinkels fiel nun völlig auseinander und bot eine katastrophale Vorstellung.
Matthys trifft zum dritten Mal
Obwohl auch die Belgier kaum noch zulegten, kam der überragende Matthys (69.) nach einem Idealpass von Sergeant gar zu seinem dritten Tor. In der Schlussminute stellte der kurz zuvor eingewechselte Vandendriessche (90.) noch den auch in dieser Höhe verdienten 4:1-Endstand her.
UEFA-Cup-Gruppenphase, erster Spieltag
Gruppe F, Donnerstag:
Austria Wien - Zulte Waregem 1:4 (1:1)
Happel-Stadion, 11.100 Zuschauer, SR Jakobsson (ISL)
Torfolge:
1:0 Lasnik (22.)
1:1 Matthys (33.)
1:2 Matthys (56.)
1:3 Matthys (69.)
1:4 Vandendriessche (90.)
Austria: Safar - Ertl, Tokic, Radomski (72./Dos Santos), Troyansky (61./Schicker) - Schiemer (46./Wallner), Metz, Vachousek, Blanchard, Lasnik - Mair
Waregem: De Vlieger - D´Haemers, De Brul, Dindeleux, Reina - Sergeant, Verschuere, Nieuwenhuyze, Datti, Meert (71./Vandermarliere) - Matthys (85./Vandendriessche)
Gelbe Karten: Lasnik bzw. keine
Die Besten: keiner bzw. Matthys, Sergeant, Verschuere
Weg in die Gruppenphase:
Austria Legia Warschau 1:0 (h), 1:1 (a)
Waregem Lok Moskau 1:2 (a), 2:0 (h)
Aktuelle Platzierungen in der Klub-Weltrangliste: 123. Waregem, 154. Austria
Stimmen zum 1:4-Heimdebakel
Frenkie Schinkels (Austria-Trainer): "So ein Spiel hat sich längst angedeutet. Wir haben schon in den vergangenen Wochen von einem guten Safar und einer guten Verteidigung gelebt. Wenn unsere Verteidigung diese Qualität nicht ausspielt, dann bekommen wir Tore. Wenn wir das Spiel gestalten müssen, dann ist das inferior. Wir sind tieftraurig darüber. Wenn man so schülermäßig spielt, dann ist das ein Problem."
"Wir haben eigentlich gegen jede Mannschaft Probleme. Wir müssen immer reagieren statt agieren. Ich bin gar nicht überrascht. Wir haben einen Riesenumbau hinter uns mit weniger Qualität. Ich bin der Meinung, dass der Verein nun etwas zeigen muss. Wenn es Leute gibt, die mich in Frage stellen, dann sollen sie bitte zu mir kommen und das Gespräch suchen."
Tim Matthys (Dreifachtorschütze für Zulte Waregem): "Wir wollten eigentlich nur einen Punkt holen, haben aber rasch gemerkt, dass wir die bessere Mannschaft sind. Drei Tore und drei Punkte, das ist großartig. Es war mein erstes großes Spiel in einem großen Stadion. Ich bin erst seit drei Jahren Profi. Am Vormittag verkaufe ich Schuhe, am Nachmittag trainiere ich."
Peter Stöger (Austria-Sportdirektor): "Jetzt beginnt der Zirkus wieder von vorne. So ein Spiel kann man nicht einfach abhaken und zur Tagesordnung übergehen. Wir müssen analysieren, wie das passiert ist, aber das ist nicht nur eine Trainergeschichte. Wir müssen uns jetzt wieder am eigenen Schopf aus dem Schlamassel ziehen."
Andreas Lasnik (Austria-Torschütze): "Wir haben uns sehr viel vorgenommen, aber leider nur sehr wenig umgesetzt. Wir müssen uns jetzt in aller Ruhe hinsetzen und alles analysieren. Nach einer Partie werden wir die Flinte aber sicher nicht ins Korn werfen."
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