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Saison 2012/13 | Bundesliga | 13. Runde |
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Stadion: Bundesstadion Südstadt
Maria Enzersdorf 27. Oktober 2012 18:30 Uhr Schiedsrichter: Dietmar Muckenhammer Zuschauer: 5.300 |
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Spielbericht: von www.fk-austria.at
Forza Viola! Austria siegt nach Super-Krimi 6:4
Der FK Austria Wien hat in der Südstadt bewiesen, dass man zu Recht in der Tabelle ganz oben steht. Die Violetten spannten die vielen mitgereisten Fans sowie das Trainerteam aber lange auf die Folter. Noch in der Pause lag man gegen Admira Wacker 2:3 zurück, am Ende siegten die Jungs aus Favoriten mit 6:4. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase, Philipp Hosiner war mit drei Treffern der Held des Abends. Ein verrückter Spielverlauf, eine trefferreiche Partie, am Ende lachten aber WIR!
Ex-Admiraner Hosiner hält nun bei elf Treffern, fünf davon gelangen ihm für seinen alten Klub. Diese Geschichten schreibt nur der Fußball. Bis zum Sonntag-Spiel ist man jetzt einmal Tabellenführer. Bravo, Veilchen, forza Viola!
Wenn zwei offensiv eingestellte Mannschaften aufeinandertreffen, dann sind viele Tore zu erwarten. Beim Duell in der Südstadt war dies der Fall. Dabei gelang der Austria ein Blitztor und auch noch ein zweites Mal war man in Führung gegangen, lag in der Pause wegen Schwächen in der Defensive dennoch zurück. Aber der Reihe nach.
2. Minute: Einen Querpass von Palla brachte Pöllhuber nicht unter Kontrolle, Hosiner reagierte rasch und traf gegen seinen Ex-Klub nach 1:30 Minuten.
25.: Schick traf nach einem Pressball zum 1:1.
29.: Gorgon bediente Simkovic mit einem Traumlochpass, Simkovic nützte die Gelegenheit zum 2:1.
32.: Fast identisch mit Austrias 2:1 netzte Schachner zum Ausgleich.
45+.: Nach einem langen Ball schnappte sich Plassnegger im Strafraum das Leder, legte quer für Thürauer auf, der aus wenigen Metern in der Nachspielzeit das 3:2 besorgte. Heinz Lindner war bei allen drei Treffern ohne Chance.
51.: Violett fightete nach dem Pausentee zurück, Freistoß Simkovic, Rogulj verwertete per Kopf zum Ausgleich. Ein Standard.
60.: Wieder ein Standard beim 4:3 – Ecke Jun, Gorgon sprang am höchsten und scorte auch per Kopf.
65.: Der Dauerdruck der Veilchen ging weiter: Simkovic brachte mit einem Freistoß Tischler schwer in Bedrängnis. Nur Augenblick später rettete der Admira-Keeper gegen Jun.
82.: Nach einem Zweikampf zwischen Ortlechner und Oeadraogo gab es einen sehr strittigen Elfmeterpfiff, den erst der Linienrichter anzeigte, Schwab besorgte den Ausgleich.
Aber das war noch immer nicht genug. Hosiner nützte zwei Schwächen der Admira-Defensiv eiskalt im Stile eines Killers aus und schnürte mit sehenswerten Toren seinen Triplepack. Das war nichts für schwache Nerven.
Am Ende feierten die Spieler wieder mit ihren Fans, die immer wieder „Hier regiert der FAK!“ und „Peter Stöger!“ skandierten.
Admira: Tischler; Plassnegger, Pöllhuber, Windbichler, Palla; Schick (84, Seeger), Schachner, Thürauer, Jezek (69. Sax); Oeadraogo, Sabitzer (60. Schwab).
Trainer: Dietmar Kühbauer
FK Austria Wien: Lindner; Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner; Holland, Mader, Simkovic (71. A. Grünwald); Gorgon, Hosiner, Jun (83. Stankovic).
Trainer: Peter Stöger
Gelb: Thürauer (F., 40.), Sax (F., 75.), Oeadraogo (F., 88.) bzw. Holland (F., 22.), Simkovic (K., 48.), Grünwald A. (F., 76.), Suttner (U., 88.).
Tore: Schick (25.), Schachner (32.), Thürauer (45.), Schwab (82./Elfer); Hosiner (2., 90., 94.), Simkovic (29.), Rogulj (51.), Gorgon (60.).
SR Muckenhammer; 5.300.
Stöger analysiert den 6:4-Krimi-Sieg gegen die Admira
1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 2:3, 3:3, 4:3, 4:4, 5:4, 6:4. Was am Ende wie der hart umkämpfte Satz eines Tennis-Spiels anmutet, ist in Wahrheit der Hergang eines einzigen Nervenkitzels, den der FK Austria Wien am Samstagabend gegen die Admira im Endeffekt für sich entscheiden konnte.
Die Veilchen setzten in der Offensive vieles um, worauf das Trainerteam rund um Peter Stöger und Assistent Manfred Schmid im Vorfeld wertgelegt hatten. Etwa, die Admira-Verteidiger früh unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Ein Paradebeispiel dafür lieferte gleich der frühe Treffer zum 1:0, als die Stöger-Elf Angriffspressing in Perfektion betrieb, Admiras Pöllhuber gleich mit fünf Mann unter Druck setzte und einen abgebrühten Abschluss durch Philipp Hosiner folgen ließ.
An diesem Abend war es der erste von insgesamt drei Treffern Hosiners, der gegen seinen Ex-Klub wahrscheinlich sein bisher bestes Spiel im Austria-Trikot ablieferte – und mit einer statistischen Besonderheit aufhorchen ließ, die normalerweise Defensiv-Spielern zugesichert ist. Erstmals in dieser Saison gelang es einer violetten „Speerspitze“, beim Schlusspfiff die besten Zweikampfwerte (60 Prozent gewonnen) aller Spieler vorzuweisen.
Sein Trainer, Peter Stöger, hatte sich das Spiel in der Nacht auf Sonntag noch einmal zu Gemüte geführt und resümiert einen Tag danach: „In unserem Offensiv-Spiel hat vieles gepasst, wenn auch noch nicht alles. Wir wollten zum einen anpressen und die Admira nicht rausspielen lassen, zum anderen auch über Standardsituationen zum Erfolg kommen.“
Beides gelang. Letzteres etwa nach einem Simkovic-Freistoß (Tor durch Rogulj) sowie einem Jun-Eckball (Tor durch Gorgon). „Jetzt haben wir in zwei Spielen drei Tore nach Standardsituationen erzielt.“ Die Arbeit trägt Früchte – ebenso wie die Pausenansprache, als man zur Halbzeit 2:3 zurücklag.
Stöger: „Wir (Trainerteam, Anm.) haben gewusst, dass wir gegen die Admira nach der Pause noch drei, vier Tore machen können und das natürlich auch der Mannschaft gesagt. Dass wir die Partie noch gedreht haben, freut mich auch für die Zuschauer, die gesehen haben, dass wir bedingungslos zum Erfolg kommen wollten.“
Dass es gegen die offensiv wie gewohnt starken Admiraner vier Gegentore gab, sei trotzdem ein Umstand, den man ansprechen müsse. „Die Admira schießt meistens viele Tore. Trotzdem hätten wir das eine oder andere verhindern können. In zwei, drei Situationen haben wir zu zögerlich agiert.“
Am Ende war es trotz des Krimis ein Freudentag für alle violetten Beteiligten. Und zwei dürfen auch noch am Sonntag besonders jubeln. Neben Gorgon, der am Samstag einer der Torschützen (Hosiner 3, Simkovic, Rogulj und eben Gorgon) war und am heutigen Sonntag seinen 24. Geburtstag feiert, darf sich auch Präsident Wolfgang Katzian zu seinem 56. Geburtstag gratulieren lassen.
Er ist es auch, der sich in der Südstadt womöglich in einem Déjà-vu-Erlebnis wähnte: Denn einen torreichen Endstand wie diesen gab es dort schon einmal. Am 2. August 1976 gewann die Austria auswärts ebenfalls mit 6:4.
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