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Saison 1945/46 | Wiener Liga | 12. Runde |
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Stadion: Rapid-Platz Pfarrwiese
Wien 17. Februar 1946 15:00 Uhr Schiedsrichter: Beranek Zuschauer: 7.000 |
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Spielbericht: aus der "Sport-Schau" vom 20.02.1946
Ambition und Routine hielten einander die Waage
Die Austria hatte einst in der Fußballwelt einen klangvollen Namen, ihr Glanzstück war der Angriff. Der gute Namen ist erhalten geblieben, doch der Angriff ist seines Glanzes beraubt, die Einfälle, funkelnd voll Witz und Originalität, beschränken sich auf einen bescheidenen Etat, sind Mangelware geworden. Die vergangene, gute alte Zeit ist noch durch Stroh vertreten – aber auch an ihn ist die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen und außerdem ist er kein Mittelstürmer. Am kommenden Sonntag soll angeblich bereits eine Neuverpflichtung den Angriff führen und Stroh in die Verbindung rücken, vielleicht wird es dann wieder besser gehen. Übrigens, diese Neuerwerbung kommt über Helfort via Graz zu Austria – es ist der "Japaner" Dvoracek!
Diesen Sonntag reichte es zu einem mageren 1:1 gegen FC Wien, gegen eine Mannschaft, die immer wieder durch die Fülle an Talenten, die von heute auf morgen in ihren Reihen auftauchen verblüffen. Silaba, Srb sowie der jüngere Riegler sind noch unfertige Fußballer, aber trotzdem wirkte ihre Art zu spielen im Vergleich zu dem Austria-Stürmerspiel geradezu erfrischend. In der zweiten Hälfte des Meisterschaftskampfes reichte es zwar nur zu gelegentlichen Durchbrüchen – aber die hatten es immer in sich, sie waren immer eine ernste Bedrohung des Austria-Tores. Beide Hintermannschaften hatten schwere Arbeit zu leisten und für ihr gleichwertiges Können spricht das Ergebnis, das für die Favoritner wohl als Erfolg, für die Austrianer aber als halber Misserfolg zu werten ist. Vielleicht fasst man aber im Austria Lager das 1:1 auch als Erfolg auf, wer weiß – die Zeiten ändern sich eben …
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