Spielbericht: Pre-Olympic-Soccer-Cup Sotschi (RU)
von www.fk-austria.at
Finale! Elfmeter-Killer Safar, Scharfschütze Liendl
Bärenstarker Auftritt von Szabolcs Safar in Sochi. Der Keeper des FK Austria Wien war einer der Matchwinner beim Preolympischen Turnier in Russland, er hielt gegen den weißrussischen Meister BATE Borisov im Elfmeterschießen zwei Penaltys und verwandelte einen selbst.
Glück und Pech liegen oft ganz eng nebeneinander. Erst wenige Minuten vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit brachte uns Michael Liendl in die Partie zurück und avancierte damit neben unserer Nummer 1 zum zweiten großen Matchwinner. Der Steirer versenkte aus 18 Metern einen direkten Freistoß. Und das rotzfrech ins Tormanneck. „Ich habe gesehen, dass er spekuliert und zu weit in der Mitte steht, habe deswegen einfach Maß auf seine Ecke genommen“, freute sich der Linksfuß, der noch keine 20 Minuten im Spiel war.
Danach setzte er im Elfmeterschießen, das sofort nach dem Schlusspfiff durchgeführt wurde, noch einen drauf und verwandelte auch seinen Strafstoß sicher. So wie Safar. Weil Diabangs Elfer gehalten wurde, war Violett im Hintertreffen, Borisov hätte den alles entscheidenden Elfer zum 5:4 nur noch reinmachen müssen und wir wären weg gewesen. Aber Safar parierte den und auch den insgesamt 26., der die Entscheidung zu unseren Gunsten brachte und uns gleichzeitig ins Endspiel hievte.
„Völlig verdient“, freute sich Coach Karl Daxbacher zu Recht. „Ein sehr guter Test für uns. Wir haben stark begonnen, sind nur nach dem Gegentreffer etwas abgefallen und hatten Glück, dass wir uns kurz vor der Pause nicht noch einen eingefangen haben. Aufgrund der ersten halben Stunde und der zweiten Hälfte, wo wir einige gute Angriffe gezeigt haben, bin ich sehr zufrieden.“
Das hätte er aber auch sein können, wenn wir den Elfmeterkrimi nicht gewonnen hätten. Die Mannschaft, die wie in der gesamten Vorbereitung wieder eine starke zweite Halbzeit ablieferte, hätte die ca. 40 mitgereisten Fans nicht so lange zittern lassen müssen, denn Schumacher (22.), Linz (60.), Sulimani (65.) und Diabang mit einem Schuss ans Außennetz (90.) hatten gute Möglichkeiten.
Auf die Partie, die im Stadion von Sochi bei strömenden Regen, ca. 10 Grad Celsius und einem etwas holprigen Rasen ausgetragen wurde, kann man aufbauen. „Wir haben auf diesem tiefen Boden bis zum Schluss gekämpft und gut gearbeitet. Das beweist, dass wir gut bei Kräften sind“, analysierte Daxbacher.
Zufrieden war er auch mit dem ersten Auftritt von Neuzugang Roland Linz. Der 28jährige begann mit Schumacher im Angriff und spielte ab der Pause mit Diabang. Daxbacher: „Er hinterließ einen guten Eindruck, arbeitete sehr viel, körperlich müssen wir jedenfalls keine Bedenken bei ihm haben.“
Der Finalgegner ist Viktoria Pilsen. Der Tabellenfünfte von Tschechien siegte ebenfalls im Elfmeterschießen (4:1), nachdem es gegen FC Sochi nach 90 Minuten 1:1 gestanden ist. Das Endspiel des Turniers, bei dem es um insgesamt 40.000 Euro Preisgeld geht, wird am Samstag, um 10:30 Uhr MEZ ausgetragen, danach fliegt die Mannschaft wieder zurück nach Wien.
Austria spielte mit: Safar; Standfest, Bak (46. Suttner), Dragovic, Ortlechner; Klein, Hattenberger (46. Vorisek), Junuzovic, E: Sulimani (68. Liendl); Linz (79. Topic), Schumacher (46. Diabang).
Tore: Liendl (86.) bzw. 30. Minute.
Elfmeterschießen: 1:0 Standfest, 1:1, Diabang gehalten, 1:2, 2:2 Junuzovic, 2:3, 3:3 Liendl, 3:4, 4:4 Topic, Safar hält; 5:4 Dragovic, 5:5, 6:5 Klein, 6:6, 7:6 Ortlechner, 7:7, 8:7 Suttner, 8:8, 9:8 Safar, 9:9, 10:9 Vorisek, 10:10, 11:10 Standfest, 11:11, 12:11 Junuzovic, Safar hält.
Spielbericht von Gerard Erber
Bei diesen widrigen Wetterverhältnissen begannen unsere Veilchen sehr gut und setzten den Gegner, die weissrussische Mannschaft von FC Bate Borisov, unter Druck. In Minute 5 fast das 1:0 für unsere Austria, als ein missglückter Rückpass von Borisov langsam Richtung leeres Tor der Weissrussen rollte, doch im letzten Moment doch noch weggeschlagen werden konnte. 15 - 20 Minuten vor der Halbzeitpause kamen dann die Weissrussen mehr ins Spiel, doch begingen sie auch einige schwere Fouls. In der 30. Minute dann das 0:1, als nach einem kurz abgewehrten Corner, ein Spieler von Borisov aus 16 Meter genau ins Kreuzeck traf.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen dann wieder unsere Veilchen das Kommando, doch vorerst wollte der Ball nicht in das gegnerische Tor. Kurz vor dem Ende dann der hochverdiente Ausgleich, als der eingewechselte Michael Liendl mit einem herrlichen Freistoß aus rund 18 Meter genau ins Eck traf.
Damit war ein Elfmeterschießen zur Ermittlung des Siegers notwendig geworden und es sollte das längste in der Austria-Geschichte werden. Zum Glück hatten unsere Veilchen das bessere Ende für sich und standen somit im Finale des Turniers.
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