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Saison 1946/47 | Test- bzw. Freundschaftsspiele |
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Spartaplatz, Prag 20. Oktober 1946 Zuschauer: 18.000 |
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Spielbericht: "Austria hat uns Mut gemacht"
Optimistische Länderspielperspektiven nach dem Austria-Debakel in Prag
Was denkt man in Prag über das kommende Länderspiel? Wie hofft man abzuschneiden? Wer wird spielen? Das sind so die Fragen, die in letzter Zeit oft und oft von österreichischen Freunden an hiesige Fußballexperten gerichtet werden. Nun, man unterschätzt in Prag keineswegs die Österreicher. Man weiß, dass man in Prag momentan schlecht spielt, aber von Zeit zu Zeit erhält man doch einen gewissen Auftrieb: wenn man nämlich sieht, dass andere auch nicht besser sind. Beweis – das 1:6 der Austria gegen Slavia.
Spale trägt keine Schuld
Die 18.000 Zuschauer auf dem Spartaplatz haben das Treffen gegen Austria als eine Art Generalprobe für den Länderkampf betrachtet. Sie sind nicht sehr befriedigt nach Hause gegangen. Denn erstens hat Austria enttäuscht, so sang- und klanglos ging schon lange keine Mannschaft mit so großem Ruf unter, und zweitens hat Slavia trotz des Sieges keine Sonderleistung geboten. Das einzige Erfreuliche waren drei Kopftore, die, sonst eine rechte Seltenheit, von dem Slaviasturm geschossen wurden. Die erste Hälfte war noch verhältnismäßig ausgeglichen, zwei Tore von Pajkrt und Holman setzte Rirsch einen Treffer Austrias entgegen. Nach der Pause aber hatten die Wiener nichts zu bestellen und mussten sich weitere Tore durch Hemele (2) und Paykrt aufbrummen lassen.
Spale kann für die Tore nicht verantwortlich gemacht werden, die unhaltbar waren. Er fing aber eine ganze Reihe von Schüssen schwersten Kalibers. In der Verteidigung war Kopetko der Bessere, während in der Halvesreihe Mikolasch durch seinen Arbeitseifer gefiel. In der zweiten Hälfte sackte die Läuferreihe allerdings völlig zusammen. Im Angriff gefiel Stojaspal am besten, aber keiner der fünf Stürmer war fähig, die Chancen, die immerhin herausgearbeitet wurden, zu verwerten. Es war der unproduktivste und unwirksamste Sturm, den man seit Jahren in Prag sah. Stroh, der in der 15. Minute verletzt wurde, hatte Teinitzer zum Nachfolger, der aber auch keine andere Note in das Spiel brachte.
Die Prager Zeitung "Mlada Fronta" titelte am 22. Oktober 1946: "Von der Austria von einst blieb nur die violette Farbe!" |
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