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Saison 1945/46 | Wiener Cup | 1/4 Finale |
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Stadion: Wiener Praterstadion
Wien 27. April 1946 17:00 Uhr Schiedsrichter: Guttmann Zuschauer: 7.000 |
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Spielbericht: aus der "Sport-Schau" vom 01.05.1946
Austria zeigte sich von der besten Seite
Die verhältnismäßig kleine Zahl von Fußballfreunden, die sich am Samstag im Stadion eingefunden hatte, erlebte ein Cupspiel voll Spannung und Tempo. Nach den Leistungen der Austria zu Ostern musste man dem FAC, der sich bisher im Pokalbewerb als recht tüchtig erwies, reelle Erfolgschancen einräumen. Doch die Violetten blieben ihrer sprichwörtlichen Unbeständigkeit auch diesmal und warteten mit einer absolut erstklassigen Darbietung auf, die um so höher zu werten ist, als sie praktisch mit nur zehn Mann erzielt wurde. Huber, der erst am Vormittag des Spieles von seinem Erholungsurlaub aus Salzburg zurückgekehrt war, verletzte sich ohne fremdes Verschulden, bald nach Beginn des Spiels und war dann nicht mehr als ein Statist. Um so erstaunlicher war es mit welcher geradezu grenzenloser Aufopferung sich die anderen Träger der violetten Farben einsetzten. Einzig Neumer passte nicht in dieses energiegeladene Ensemble, das in Joksch und Spale überdies zwei Fußballer aufwies, die man in ihrer derzeitigen Form wohl zur europäischen Extraklasse zählen darf. Damit sollen die Leistungen der anderen Austriaspieler nicht geschmälert werden, es spielten alle wirklich gut und vor allem mit Herz. Es scheint als würde sich die große Pokaltradition der ehemaligen Ober-St.-Veiter auch auf ihre jetzige Mannschaft vererben. Jedenfalls wird man mit einer solchen Austria ganz ernstlich rechnen müssen, und zwar im Cup- wie auch im Meisterschaftsbewerb.
Es spricht für den FAC, dass er gegen diese, an ihre beste Tage erinnernde Mannschaft unentschieden spielen konnte, obwohl auch er seinen Angriffslenker Durspekt, der sich als zweifacher Torschütze auszeichnete, im Verlauf des Spiels durch Verletzung verlor. Die anderen machten aber diesen Ausfall durch umso größeren Eifer wett, zu dem sich noch eine gehörige Portion Können gesellte. Vor allem die Läufer , und da im besonderen Ocwirk gaben ihrer Mannschaft die Note, Gut im Aufbau, hart und verbissen in der Abwehr, gehört dieses Trio, in seiner Gesamtheit gesehen, zu den besten Halvesreihen, die in Wien derzeit in Vereinen zu finden sind. Ein schneller Schlussmann und zwei schnelle und stoßsichere Verteidiger unterstützten hervorragend die Arbeit der Deckung. Im Angriff hapert es allerdings am Zusammenspiel. Immerhin gaben aber auch Kerbach und Durspekt Proben ihres Könnens und ihrer Schießkunst.
Bleibt nur noch festzuhalten, dass sich beide Mannschaften einer durchaus fairen und anständigen Kampfweise befleißigten, obwohl 120 Minuten Spielzeit wahrlich in echtem Cupstil, tempogeladen und voller Spannung abrollten. |
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