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Saison 1945/46 | Test- bzw. Freundschaftsspiele |
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Stadion: Wiener Praterstadion
Wien 22. April 1946 17:00 Uhr Schiedsrichter: Schauhuber Zuschauer: 35.000 |
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Spielbericht: Internationales Osterturnier im Wiener Stadion um den Silberpokal der "Sport-Schau"
aus der Sport-Schau vom 24.04.1946
Das fairste Spiel der beiden Tage
Als die Mannschaften des zweiten Montagspiels im Stadion verlautbart wurden, war die Enttäuschung recht groß. Es war klar, dass sich die Rumpfmannschaft der Austria, ohne die verletzten Joksch, Probst und Neumer und mit den unzulänglichen Ersatzleuten Dworacek und Kucharsky gegen den hochklassigen FCT, nicht durchsetzten werde. Da für den Turnier-Endsieg für den FCT, das Torverhältnis entscheidend war, befürchtete man das Schlimmste, um so mehr, als auch der am Vortag verletzte Spale ersetzt werden musste. Aber Pribyl im Tor bot eine ausgezeichnete Leistung und hielt zahlreiche schwere Bälle, selbst Spale hätte die drei Tore nicht verhindern können. Austria kam sogar bald nach Beginn durch Stojaspal in Führung, gleich darauf schoss Kominek am leeren Tor vorbei, und man wagte zu hoffen. Nach diesem Strohfeuer wurden aber die Violetten immer mehr zurückgedrängt und es gab schließlich nur eine Mannschaft, den FCT, der mit seiner Stürmerreihe ein Blendfeuerwerk an technischen Leistungen und flüssigen Zusammenspiel zeigte, wie wir es schon lange nicht in Wien gesehen haben. Das Fünfgespann ist hervorragend eingespielt, Sipos, Dr. Sarosi und Mike sind wahre Ballkünstler und in allen fußballerischen Sätteln gerecht. Trotzdem fehlte aber das „Tüpferl auf dem i“, nämlich der erfolgreiche Abschluss, sonst hätte nach den eindeutigen Spielverlauf ein weit höheres Ergebnis erzielt werden müssen. Minutenlang lief der Ball wie am Schnürchen, man sag Scheiberlspiel in höchster Vollendung, es langte aber nur zu drei Toren und je sechs Ecken in jeder Hälfte. Eine einheitliche Leistung boten Läuferreihe und Verteidigung. Die Läufer spielten allerdings nach unseren Begriffen zu defensiv, Mittelläufer Keri als eine Art Stopper, war bei der klaren Überlegenheit durchaus nicht notwendig schien. Sarosi III fiel besonders durch seine weiten Seiteneinwürfe, die sich wie Eckstöße zum Tor senkten, auf. Lakat wurde während der zweiten Hälfte für Nagy III in den Sturm beordert, Hermady als Ersatzmann, spielte Läufer, das Ergebnis wurde aber nicht verbessert.
Dass eine Klassemannschaft wie Austria nur über wenig Ersatzleute verfügt, ist für die nächsten internationalen Spiele recht betrüblich. Leistungen, wie man sie einfach drittklassig nich mehr sah. Dworacek fiel nur dreimal auf, bald nach Beginn durch einen überraschenden Fernschuss, dann durch einen danebengeschossenen Freistoß und in der 58. Minute durch eine langsame, überflüssige Spielerei im Mittelfeld, wo er den Ball an Lakat verlor. Mike ging unaufhaltsam vor, ein tempierter Pass zum Doktor und das Unheil war geschehen – 2:1 für FCT. Im Sturm verblieben nur Stojaspal, der sich förmlich zerriss, und Altmeister Stroh, Kominek wurde abgedeckt und kam wenig zur Geltung. Austrias Läuferreihe schwamm bei dem ausgekochten Stürmerspiel des FCT, gehörig, Rirsch als Mittelläufer war zeitweise von der Bildfläche verschwunden, obwohl er auf dieser Position noch besser gefiel, denn als Mittelstürmer vom Vortag. hw
Anmerkung: 22.4 Rapid – MTK 3:1 (1:1)
Turnierendstand:
1. Rapid Wien
2. FCT
3. MTK
4. Austria Wien
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