|
Saison 1951/52 | Test- bzw. Freundschaftsspiele |
|
Rothenbaum Hamburg 11. April 1952 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Spielbericht: von der Arbeiter-Zeitung 12. April 1952 - Seite 8
Auf dem ausverkauften Hamburger Platz am Rothenbaum spielte Austria gegen den Hamburger SV 3:3, ein Resultat, das dem Spielverlauf ungefähr entspricht. Das Match hatte großartige Augenblicke, aber es hatte auch viel Leerlauf. Man hatte den Eindruck, als unternehme Austria nur soviel, als notwendig sei.
Die Wiener gingen dreimal in Führung, dreimal glich der HSV-Mittelstürmer Harden aus. Nach dem drittenmal machte Austria keine Anstrengungen mehr und war auf Harden böse.
Die Wiener begannen blendend. Zwanzig Minuten dauerte es, bis der Hamburger SV den ersten planvollen Gegenangriff unternahm. Aber wann hat es Austria schon gutgetan, wenn sie von Beginn überlegen ist? Ocwirk spielte zu Huber, Huber zu Stojaspal, Stojaspal zu Ocwirk. Das geht im Kreis und dabei werden höchstens drei Meter Boden gewonnen.
Bei Austria hatte Ocwirk nicht den besten Tag. Seine Passes waren recht eindrucksvoll. Aber wer Ocwirk in Hochform kennt weiß um wieviel der Wiener mehr leisten kann.
Stojaspal trat wenig in Erscheinung. Der Stopper der deutschen Nationalmannschaft Posipal war ein zu aufmerksamer Bewacher. Aber Posipal war damit blockiert, er konnte an nichts anderes denken als an diesen gefährlichen Druchreißer der Wiener. Einer der besten Spieler Austrias war der linke Läufer Schleger, aber auch Aurednik gefiel den Hamburgern.
Der HSV verdankt das Unentschieden der konsequenten Abwehr. Die Läuferreihe Liese, Posipak und Spundflasche war der beste Mannschaftsteil. Unter den Stürmers zeichneten sich Harden und Penndorf aus.
Die Hamburger Zuschauer hatten sich es kaum bequem gemacht, mußte der Tormann Globisch den Ball bereits aus deinem Tor holen. Kominek nützte einen Deckungsfehler – es war der einzige der Hamburger Hintermannschaft – zum Tor aus. Erst in der 37. Minute glich der Hamburger Mittelstürmer Harden mit einem Kopfball aus. Harden hechtete nach dem Ball und erzielte mit dem ganzen Körper. Die lange und wenig mühevolle Führung hatte den Wienern nicht gutgetan, sie waren sorglos geworden.
Erst in der zweiten Hälfte rafften sie sich wieder zu einer energischen Aktion auf. Huber brachte sie wieder in Führung. Aber wieder schoß Harden den Ausgleich. Kowanz hatte ihn ziehen lassen. Austria erzielte in der 77. Minute durch Stojaspal nach einem den Führungstreffer. Aber wieder glich Harden aus, diesmal übernahm er einen Ball direkt aus der Luft.
In den letzten 20 Minuten spielte Austria mit Kolarik statt Schweda im Tor. Schweda wurde verletzt und mußte ausscheiden. Auch der rechte Läufer Fischer wurde verletzt und wirkte in der zweiten Hälfte als Rechtsaußen mit, Kominek nahm seinen Platz ein. Melchior rückte in die Verbidnung.
Austria: Schweda; Stotz, Kowanz; Fischer, Ocwirk, Schleger; Melchior I, Kominek, Huber, Stojaspal, Aurednik. – HSV: Globisch; Börner, Laband; Liese, Posipal, Spundflasche; Krüger, Penndorf, Harden, Woitkowiak, Klepancz.
Trainer Müller: Erstklassig und spannend
Trainer Müller erklärte unserem Berichterstatter: Es war ein ungewöhnlich heißer Tag, wir kamen uns vor wie im Hochsimmer. Die Hitze behinderte beide Mannschaften. Der Hamburger SV ist ein Klasseteam. Wir hätten gewinnen können, aber Sie wissen ja wenn es um den Sieg geht, dann hat der Gegner immer die Chance eines Durchbruches und so ein Durchbruch führte zu dem Ausgleich. Gegen Schluß wurde das Spiel hart. Schweda hat eine Knöchelverletzung, wir hoffen, daß er Sonntag spielen kann. Kolarik hat ihn gut vertreten und ein feines Debüt in einem so schweren Match gefeiert. Fischer erlitt eine Zerrung er wird nicht so bald fit sein. Ich bin mit den Halves sehr zufrieden. Der Sturm spielte nur zeitweise erstklassig. Das Match war ungleich spannender als das Spiel Partizan gegen St. Pauli. Das Programm für Sonntag wurde umgestoßen, St. Pauli und Austria bestreiten nun das Hauptspiel.
|
|
|
|