Wilhelm "Willy" Meisl spielte in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg als Fußballtormann und Kapitän bei den Wiener Amateuren in der österreichischen Meisterschaft. Von seinem Bruder Hugo Meisl, Verbandskapitän der österreichischen Nationalmannschaft, wurde er für das Spiel gegen Ungarn am 2. Mai 1920 ins Team berufen, kam später jedoch nicht mehr zu einem Länderspieleinsatz. Willy Meisl war zudem ein erfolgreicher Tennisspieler, Boxer, Schwimmer und Mitglied des österreichischen Wasserballteams. Später arbeitete er auch als Fußballtrainer beim schwedischen Klub Hammarby IF von 1923 bis 1925.
Nach dem Abschluss seines Jus-Studiums 1922 in Wien begann Dr. Willy Meisl seine Journalistenlaufbahn. Von 1924 bis 1933 arbeitete er bei der Berliner „Vossische Zeitung“ und verfasste in dieser Zeit zahlreiche Sportbücher. Er wurde bald als „König der Sportjournalisten“ und „Vater des modernen Sportjournalismus“ in Deutschland bezeichnet. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland zwangen Willy Meisl als Jude im Jänner 1934 nach England zu emigrieren, wo er weiterhin als Journalist, unter anderem bei Worlds Sports, tätig war. Während des Zweiten Weltkrieges diente Willy Meisl der britischen Armee und arbeitete nach Kriegsende wiederum als Journalist in England, der Schweiz und Deutschland. Er verstarb an Krebs im schweizerischen Lugano 1968.