Fußballspieler und Kaufmann. Von seinen Anhängern "der Blade" genannt; spielte beim WAC und bei Austria Wien als Verteidiger und war eine der Stützen des legendären "Wunderteams".
Den legendäre Teamchef der Deutschen, Josef Herberger schleuderte er nämlich in seiner urwüchsigen Art das berühmte Götzzitat in dessen Antlitz. Nach einer geziemenden Zeit verzieh der "Bundes-Sepp" dem Bladen und berief ihn immerhin noch dreimal in die deutsche Nationalmannschaft ein. Am 15. Juni 1941 feierte er gegen Kroatien im Alter von 35 Jahren sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft und ist damit bis heute der älteste Spieler, der für Deutschland sein erstes Länderspiel bestritt.
Beim Länderspiel England – Österreich in London fragte ihn der Herzog von York bei der Vorstellung vor dem Anpfiff nach seinem Beruf. Auf die Antwort "Fleischhauer" meinte der Repräsentant des Königshauses huldvoll: "Das ist aber ein schöner Beruf!" Worauf Karl Sesta leutselig erwiderte: "Ja, gewiss! Aber Sie ham a ka schlechte Hack´n, Herr Herzog!"
Anlässlich des Gastspiels des legendären Wunderteams in Paris besuchten Teamchef Hugo Meisl mit seinen Schützlingen ein Variete. Dort produzierte sich ein Schwergewichtler und sagte jedem eine Prämie zu, der ihn von der Stelle rücken kann. Karl Sesta ließ sich das vorerst von einem Dolmetsch übersetzten. Flugs zog Karl Sesta sein Sako aus, ging auf die Bühne, streifte wie ein routinierter Ringer die Hemdsärmel auf, hob den Herkules mit dem gleichen Lächeln aus den Angeln und schleifte ihn unter tosendem Applaus des Publikums zum Ausgang. So leibte und lebte Karl Sesta, der für Österreich 44 Länderspiele (von 1932 bis 1945) bestritt und dreizehn Mal im B-Team stand.
Im Dezember 1946 wechselte er von Helfort, wo er mit gutem Erfolg Spielertrainer war, zu Hochstädt. Nach diesem halben Jahr, also der Saison 1946/47, nahm er Abschied vom aktiven Fußball. Beim Städtespiel Wien - Bratislava am 22.06.1947, vor 40.000 Zuschauern im Stadion, wurde er vom Wiener Publikum verabschiedet. Die Wiener Auswahl gewann das Spiel 2:1. Der damalige Präsident des Wiener Fußballverbands Putzendoppler überreichte Sesta vor dem Spiel die Goldene Ehrennadel des Wiener Fußballverbands. Nach seiner aktive Laufbahn arbeitete er als Trainer im In- und Ausland.
Als ausgebildeter Sänger trat der Simmeringer mit Erfolg auch auf vielen Wiener Bühnen und im berühmten Variete Leicht im Prater und im Rundfunk auf. 1932 errang Sesta mit seinen Wiener Liedern in London eine Goldene Schallplatte.
Er verstarb am 12. Juli 1974 im Alter von 68 Jahren in Hainburg an der Donau und wurde am Simmeringer Friedhof beigesetzt
Erfolge:
WM Teilnehmer 1934
Mitglied des Wunderteams
Mitropacupsieger mit Austria Wien 1936
3 Länderspiele für Deutschland
war auch Österreichischer Meister im Ringen!
Vereine als Spieler:
Vorwärts XI, Simmeringer SC, Teplitz FC, WAC, Austria Wien, LSV Markersdorf, Vienna, Helfort, Hochstädt, Wiener Sportclub
Vereine als Trainer:
Wiener Sportclub, Admira Energie
Grab am Simmeringer Friedhof (Gruppe 2, Reihe 5, Grab 3)