Ernst Stojaspal wurde am 14. Jänner 1925 in Simmering geboren. Schon sein Vater war Linksverbinder bei Nordstern XII. Ernst Stojaspal verbrachte seine Lehrjahr bei Ostbahn XI, 1945 kam er fast als fertiger Spieler zur Austria und stand bald in der ersten Mannschaft. Zwischen Stroh und Jerusalem lernte er die Hohe Schule des Fußballs und schon 1946 debütierte er im Nationalteam. Ernst Stojaspal spielte zwischen 1945 und 1954 insgesamt 206 Pflichtspiele für die Wiener Austria und erzielte dabei 258 Tore. Sein Stil galt als beispiellos: Seine ausgefeilte Technik, die Eleganz und Raffinesse seines Spieles und ein anscheinend unerschöpflicher Trickreichtum ließen ihn bereits in jungen Jahren zum erklärten Liebling des Wiener Sportpublikums werden. Wienerischer hat selten einer gespielt als der "Stoissi" und das kam nicht von ungefähr, war doch sein erklärtes Idol Matthias Sindelar. Wenn Stojaspal, das "einbeinige Wunder" – er spielte nur mit dem linken Fuß - seine Trickkiste auspackte, nannte man das in Wien den "Eiertanz".
Über 1000 Menschen kamen im August 1948 zur Karlskirche um der Hochzeit von Ernst Stojaspal mit Hedy Schöndorf beizuwohnen.
Als er 1954 nach Frankreich zu Racing Club Straßburg wechselte, verbeugten sich selbst die Rapid-Spieler vor dem außergewöhnlichen Fußballer, indem sie ihm einen silbernen Aschenbecher mit der Aufschrift "Dem allzeit fairen Stoissi" überreichten. Im Frühjahr 2002 verstarb Ernst Stojaspal in seiner Wahlheimat Frankreich.
Vereine:
FC Strindberg, Mautner Markhof, Simmering, Ostbahn XI, FK Austria Wien, RC Straßburg, AS Beziers, AS Monaco, AS Troyes, FC Metz
Erfolge:
Anlässlich "90 Jahre Austria Wien" (2001) in die "Austria-Elf des Jahrhunderts" gewählt.
3 x Meister Österreich (Austria Wien 1949, 1950, 1953)
2 x Cupsieger Österreich (Austria Wien 1947, 1948)
5 x Torschützenkönig Österreich (1946, 1947, 1948, 1952, 1953)
3. Rang bei der WM in der Schweiz 1954
Beruf: Schlosser
aus der "Sport-Schau" vom 03.04.1946 Hinter den Barrieren
Stojaspal hat auch in dem gemütlichen Spiele gegen den WAC ein paar Mal er kennen lassen, dass sein rechter Fuß tatsächlich nur die Aufgabe zu haben scheint, sein Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Für einen Fußballer ist das zu wenig. Der grenzenlos talentierte Spieler ist eben – auch ein Kriegserscheinung – gar zu rasch avanciert. Er hat nach der Untermittelschule gleich den Doktortitel der Teamfähigkeit zugesprochen bekommen, und da ist eine "Bildungslücke", die Vernachlässigung des rechten Beines, zurückgeblieben. Ein fertiger Doktor gibt sich aber nicht gerne mit den Studium von Dingen ab, die er schon früher hätte lernen sollen. Es wird ihm aber nichts übrig bleiben, als während der Ferien für einen Nachprüfung emsig zu studieren, damit er die großen Hoffnungen, die er erweckt hat, auch wirklich erfüllen kann. - Kritikus
Legende:
E ... Einsätze
EW ... Einwechslungen
T+ ... Geschossene Tore
T- ... Tore erhalten (nur für Tormänner)
S ... Siege
U ... Unentschieden
N ... Niederlagen
G ... Gelbe Karten
GR ... Gelb-rote Karten
R ... Rote Karten
M ... Spielminuten
M/T+ ... Minuten pro geschossenes Tor
M/T- ... Minuten pro erhaltenes Tor (nur für Tormänner)