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Saison 1945/46 | Test- bzw. Freundschaftsspiele |
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Wels 20. Jänner 1946 Zuschauer: 5.000 |
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Spielbericht: aus der "Sport-Schau" vom 23.01.1946
Ein Lehrspiel der Austria Elf
8000 begeisterte Zuschauer in Wels
Wels, 21. Jänner
Ein langgehegter Wunsch der oberösterreichischen Fußballgemeinde ging mit den beiden Spielen der Wiener Austria in Erfüllung. Selbstverständlich war die schöne Anlage des Welser Sportklubs an beiden Tagen gut besucht, wobei die Nachricht von einem Antreten der Wiener in stärkster Besetzung das Interesse für die Spiele noch wesentlich steigerte.
So erschienen bereits am Samstag gegen 3000 Besucher in der Erwartung, dass die Auseinandersetzung zwischen der Austria und Hertha eine erlesene fußballsportliche Darbietung bringen werde. Nun ganz nach dem Geschmack der Zuschauer lief dieses Treffen nicht ab. Wohl glänzten die Wiener durch ihre ausgereifte Technik, wohl sah man von ihren Läufern und Stürmern herrliche Kombinationszüge, bemängeln musste aber der schwache Abschluss der gut eingefädelten Aktionen werden. Der violette Angriff in der Zusammenstellung Kominek-Stroh-Huber-Stojaspal-Neumer spielte ohne jedweden Nachdruck, wodurch es der heimischen Hintermannschaft immer wieder gelang, die Pläne dieses Stürmerquintetts zu durchkreuzen.
Dafür wurde die Welser Städte-Elf am Sonntag mit einem 7:1 klar distanziert. Dieses Spiel erfüllte seinen Zweck in vollem Maße. Es war eine Augenweide, die Wiener an der Arbeit zu sehen. Jeder Spieler war mit größtem Eifer bei der Sache. Neumer an Stelle von Stroh in der rechten Verbindung spielend, eröffnete bereits in der 8. Minute den Trefferreigen. Etwas später "verirrte" sich eine Flanke des jüngeren Stojaspal im Tor der Welser, dann zeigte der Mittelstürmer Huber erstmals sein wahres Können, indem er ein Zuspiel Komineks mit effektivem Volleyschuss unter die Latte setzte; gleich darauf kam auch der Wiener Schützenkönig Stojaspal zu Trefferehren.
Die 4:0-Führung genügte den Austrianern vorerst. In der zweiten Hälfte beschränkten sich die Wiener mehr auf die Vorführung technischer Kunststücke, was ihnen auch vorzüglich gelang. Stojaspal der Ältere schoss noch zwei Tore, ebenso erzielte Rirsch einen Prachttreffer und schließlich zeichnete sich auch Mikolasch in die Schützenliste ein, allerdings ging dieser Schuss nach hinten los und landete im eigenen Tor. Dadurch kamen die Welser auch zu ihrem Ehrentreffer. Das Spiel war ein ausgesprochenes Lehrspiel, das seinen Zweck restlos erfüllt hat, wie der große Beifall der 5000 Zuschauer bewies. Franz Pilsl
Anmerkungen:
- Radio Oberösterreich übertrug die 2. Halbzeit des Spiels live im Radio.
- Ernst Stojaspal sah beim Weihnachtsturnier 1945 die Rote Karte, der Verband hob die Sperre für die beiden "Propagandaspiele" in Wels jedoch auf.
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