Vollständiger Vereinsname: Sportverein Wienerberger Gründungsjahr: 1921 Vereinsfarben: Blau -Weiß Land: Österreich Anschrift: Computerstraße 3, A-1100 Wien Stadion: Wienerberger Platz , Fv: 1.000 Homepage:www.svwienerberger.at
Erfolge:
Meister Wiener Liga 1960/61, 1968/69, 1975/76
Meister Oberliga A 1992/93, 2003/04
TOTO-Cup Sieger 1990
Geschichte:
Die Ursprünge des SV Wienerberger liegen gleich südlich der "Spinnerin am Kreuz" . In der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts waren tausende tschechische Arbeiter in die Hauptstadt der K. u. K. Monarchie geströmt, um bei den großen Bauvorhaben (Ringstraße) teilzuhaben. Die meisten dieser Hilfsarbeiter siedelten sich am Wienerberg im 10.Wiener Gemeidebezirk an, wo die großen Ziegeleien standen, und wurden im Wiener Volksmund bald als die "Ziegelböhm" bezeichnet. Die Wohnverhältnisse waren nur als katastrophal zu bezeichnen, und so verwundert es wenig, daß die meisten so oft wie möglich ihren engen Behausungen entsagten und auf den "Gstetten" in der Umgebung ihre Freizeit verbrachten. Während mit dem S.K.Slovan schon 1902 ein tschechischer Klub in Wien entstand, und rund um den Wienerberg eine Mannschaft nach der anderen gegründet wurde, brauchte es bis 1921, als auch die "Ziegelböhm" Ihren Klub bekamen.
Ein starkes Motiv war vor allem auch der Kampf gegen den stark verbreiteten Alkoholmißbrauch, der auch die Ziegelwerke dazu veranlaßte dem Verein einen Sportplatz, unweit beim Werk IV zu Verfügung zu stellen. Der Platz wurde von den Mitgliedern und Sympathisanten unentgeltlich errichtet. Im Herbst 1921 wurde dann endlich der ASV Wienerberg im Gasthaus des Italieners Belle Gatti gegründet. Erster Obmann war Adolf Kaskoun. Das erste Spiel fand in der Reitsschule des Laxenburger Schloßparks gegen die dort heimische Elf statt. Folgende Mannschaft siegte 3:2: Karl Tofek, Franz Sedlak, Johann Stejskal, Karl Beybl, Josef Chalupsky, Johann Svehla, Franz Matejka, Josef Kadler, Adolf Kaskoun, Vinzenz Kriz, Friedrich Cech. Als es 1927 zu einem großen Streik der Ziegelarbeiter kam, wurde während des Streikes, mit Erlaubnis der Firma, ein neuer und auch für erstklassige Spiele zugelassener neuer Platz an der Pottendorfer Bahnlinie, in nur 7 Wochen errichtet.
Im Jahr 1928 dann die Katastrophe. Als es während eines Spiels am FavAC Platz zu einer Massenschlägerei kam wurde der Verein mit Zustimmung des Verbandes polizeilich verboten. In der Folge trat die Mannschaft unter dem Namen Viktoria X an, bevor sie sich 1929 unter dem Namen ASV Wienerberg dem VAFOe anschloß. Bis 1934 spielten die "Ziegelböhm" nun in der ersten Klasse dieses Arbeiter Verbandes. Dann stand der Verein, wie alle anderen Arbeitervereine aus politischen Gründen knapp vor der Auflösung. Einigen Funktionären, darunter der spätere Obmann Rudolf Nechvatal, war es zu verdanken, daß das schlimmste verhindert werden konnte. Es wäre auch schade gewesen, denn aus dem Nachwuchs der "Ziegelböhm" kamen solch bekannte Spieler wie Walter "Tieger" Zeman (Rapid), Franz Kellinger (Rudolfshügel, Wr.Sportclub) Josef Cicek (Wacker Wien) und viele andere.
Nachdem der ASV Wienerberger ende des zweiten Weltkriegs den Spielbetrieb einstellen mußte, konnte schon im Herbst 1945 ein Neubeginn in der 2.Klasse A gestartet werden. 1948 wurde der Verein Meister und 1953 gelang dann der Aufstieg von der 1.Klasse A in die Wiener Liga. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hatte der damalige Trainer Ascher und Friedrich Cech. Nicht zu vergessen natürlich Josef Sedlacek der von 1947 (mit einer kurzen Unterbrechung) an bis in die 70er Jahre den Klub leitete. Im Jahr 1960/61 gelang sogar der Aufsieg in die Regionalliga Ost wo man mit zwei kurzen Unterbrechungen bis 1978/79 verblieb. Natürlich ganz wichtig für auch die Übernahme der Patronanz über den Klub durch die Firma Wienerberger Baustoffe sowie die Fertigstellung des dritten und bis jetzt letzten Platz rechts der Triesterstrasße. 1966 brachte der sportbegeisterte Wienerberger Direktor Eichlberger den ehemaligen Rapid und Nationalteam Spieler Alfred Körner als Trainer zum Klub. Trotz großer Erfolge konnte das große Ziel (Aufstieg in die Nationalliga) leider nicht erreicht werden. 1984/85 mußten die Wienerberger dann erstmals wieder in die Unterliga A zurück. Der Verein spezialisiete sich dann auf den 2.Platz . Von 1987/1988 - 1990/1991 erang man die silberne Ananas. Quelle:50 Jahre Wienerberger / Franz Chromy