Geschichte:
Der große FC Barcelona wird von vielen geliebt, von einigen gehasst, aber von allen als Fußballclub mit hohem Unterhaltungswert geschätzt. Und seine Vergangeheit ist genauso bewegt wie seine Gegenwart.
Als Ursprung dieses Weltvereins ist eine Kleinanzeige des Schweizer Hans Gamper in der Zeitschrift „Los Deportes“ Anfang 1899 zu sehen: „Senor Gamper möchte Fussballspiele organisieren. Interessenten werden gebeten, sich in der Redaktion zu melden“.
Der Vereinsgründer, ein gebürtiger Eidgenosse aus Winterthur, war absolut sportbegeistert und widmete sich dem Fussball beim FC Excelsior, FC Basel und FC Zürich, gleichzeitig war er ein Schwimmer und Leichtathlet, spielte Rugby und war ein guter Radrennfahrer.
Er gilt folgerichtig als Gründer des FC Barcelona, dessen Statuten am 29. November 1899 in der Turnhalle des Gymnasium Solé festgelegt wurden und der damit der erste katalanische Fussballverein war. Als Farben wurde Blau und Rot gewählt, eine Hommage von Gamper an seinen ehemaligen Club FC Basel und gleichzeitig die Farben des Wahrzeichens der Stadt Barcelonas.
Das erste offizielle Spiel ging am 8. Dezember 1899 gegen eine Auswahl englischer Bürger Kataloniens mit 0-1 verloren.
Nach vielen Krisenjahren begann ab 1919 die goldene Zeit von Barcelona. Gamper sponsorte ein Stadion und die Arena „Les Corts“ wurde am 20. Mai 1922 eingeweiht, erst für ca. 30.000, später für 60.000 Zuschauer. Ende der 20er war es dem Club gelungen, die erste spanische Meisterschaft zu gewinnen (1928/29). Man beendete diese Dekade, nachdem man fünfmal die Campeonato de Catalunya und dreimal die Campeonato de Espana für sich entscheiden konnte.
Neben dem sportlichen Aspekt rückte in Spanien leider mehr und mehr die Politik in den Vordergrund. Nachdem bei einem Freundschaftsspiel die spanische Hymne von den Barcelonesen mit einem Pfeifkonzert begleitet wurde, liess der Verband das Stadion für 6 Monate schliessen und dem Präsidenten Gamper wurde nahegelegt, das Land zu verlassen. Diese Tatsache stürzte ihn in tiefe Depressionen und er beging am 30. Juli 1930 Selbstmord.
Während des Bürgerkrieges, in dem der Präsident Sunol von Franquisten ermordet wurde, spielte der FC Barcelona einige Freundschaftsspiele in Nord-und Südamerika, um sich auch so finanziell über Wasser halten zu können.
Die 40er Jahre waren dann wieder von Erfolgen gekrönt. Man gewann die Meisterschaft 1944-45, 1947-48 und 1948-49 sowie die Copa Latina 1949, einen Vorgänger des Europacup und somit der erste internationale Erfolg der Katalanen.
Die Mannschaft war auch in den 50ern fast unschlagbar, als man z. B. die Liga 1951-52, 1952-53 und die Copa 1950-51, 1951-52 und 1952-53 für sich eintscheiden konnte.
Am 24. September 1957 wurde die neue Arena - eines der größten Fussballstadien der Welt - eingeweiht. Das Camp Nou bietet Platz für ca. 98.000 Fans.
Neben bis heute unzähligen Titeln der Katalanen ist besonders der Gewinn der Champions League am 20. Mai 1992 im Londoner Wembleystadion zu nennen. Durch ein Freistosstor von Ronald Koeman in der Verlängerung gegen Sampdoria Genua wurde das damalige Dream Team von Trainerlegende Johann Cruyff verdient bestes Team Europas.
Die beiden Erzrivalen vom FC Barcelona sind weit mehr als nur fussballerische Gegner. Der Lokalrivale Espanyol stand für das „spanische Katalonien“, während das verhasste Real Madrid für den Vertereter eines zentralistischen Spanien angesehen wird. Der unglaubliche Hass zwischen den beiden spanischen Topteams kann z.B hierdurch erklärt werden: Gamper wurde 1925 vom Militärregime der Franco-Diktatur, die stets eng mit den Madrilenen verbunden waren, als Clubchef abgesetzt. Einer seiner Nachfolger wurde 1936 standrechtlich erschossen. Während der Diktatur drangen 1943 eine Anzahl von Polizisten vor einem Spiel Barcas bei Madrid in die Kabine ein und gaben den Katalanen zu verstehen, dass ein Sieg über Real für sie gefährlich wäre - Barcelona verlor mit 1-11. Im Jahre 1953 verpflichteten die Katalanen den Weltstar Alfredo di Stefano. Der Wechsel wurde jedoch von der Regierung für ungültig erklärt und di Stefano kickte fortan für Real Madrid. Die Liste ist ellenlang, und sicherlich trug auch der Weggang von Portugals Supeerstar Luis Figo zu Real Madrid im Sommer 2000 nicht dazu bei, dass sich das Verhältnis normalisieren könnte.
Trotz alledem ist der Kader des FC Barcelona immer gespickt mit Weltstars. In den 80ern und 90ern spielten bekannte Fussballer wie Koeman, Guardiola, Laudrup, Stoitchkov, Romario, Schuster, Maradona und Ronaldo für die Blau-Roten.
Barcelona ist und bleibt einer beliebtesten Fussballclubs der Welt. Man zählt über 100.000 Mitglieder, das prominteste war wohl Papst Johannes Paul II